Der immense Wert von Bitcoin (BTC) ist für viele Leute nicht begreifbar. Wie kann eine vollständig digitale Währung mehr als eine Unze Gold wert sein? Warum gibt es so viel Interesse an Bitcoin? In diesem Artikel möchten wir die alles Wissenswerte über Bitcoin, dessen Entstehung, die Blockchain und das Mining erklären.
Warum wurde Bitcoin erfunden?
Die Anfänge und Cypherpunks
In der realen Welt ist es für Menschen eine Normalität Geheimnisse zu haben. Seit der digitalen Revolution und dem Durchbruch des Internets verlagert sich das menschliche Leben jedoch fortwährend in den digitalen Bereich. Computer, Smartphones und das Internet sind aus dem alltäglichen Leben kaum noch wegzudenken.
Allerdings gibt es ein großes Problem. Im Gegensatz zum realen Leben kennt das Internet keine Geheimnisse. Spätestens seit dem NSA-Skandal und den Enthüllungen durch Edward Snowden ist klar, dass Geheimdienste auf der ganzen Welt potentiell jede Information aus der elektronischen Kommunikation über das Internet speichern und durchsuchen.
Eine Bewegung, die Cypherpunks, hatten diese Entwicklung bereits Anfang der 1990er Jahre vorhergesehen. Ihnen war klar, dass kein Versprechen irgendeiner Regierung dafür sorgen könnte, dass es im digitalen Zeitalter keine Massenüberwachung geben wird. Eric Hughes, ein früher Anhänger der Cypherpunk-Bewegung schrieb 1992 das berühmte Cypherpunk Manifesto, welches dazu aufrief für die eigene Privatsphäre zu kämpfen. Jedoch erfolgte der Kampf nicht in der realen Welt auf Demonstrationen. Stattdessen widmeten sich die Cypherpunks der Programmierung von anonymen Systemen.
Die Cypherpunks diskutierten also nicht nur, sondern kämpften für ihre Vision. Sie schufen mittels Kryptografie anonyme Mail-Systeme, digitale Signaturen und elektronisches Geld, um die Privatsphäre jedes Einzeln wiederherzustellen. Auch wenn man nicht weiß, wer der mysteriöse Erfinder von Bitcoin ist und wer hinter dem Pseudonym Satoshi Nakamoto steht, wird davon ausgegangen, dass Satoshi zumindest ein Befürworter der Cypherpunk-Bewegung war, die politischen Ansichten teilte und aus dieser Motivation heraus, Bitcoin erfand.
Satoshi Nakamoto tritt in Erscheinung
Bemerkenswerterweise war Satoshi aber nicht der Erste, der eine digitale Währung erfunden hat. Für die Cypherpunk-Bewegung war ein anonymes und digitales Geld ein zentrales Element im Kampf für die monetäre Privatsphäre und die Freiheit des Individuums. Bereits vor Satoshi Nakamoto gab es Wei Dai mit seinem b-money. David Chaum erfand DigiCash, das 1998 endgültig scheiterte. Alle Vorläufer von Bitcoin scheiterten, da sie nicht ohne zentrale Instanz auskamen oder das Double-Spending Problem nicht lösen konnten (das Problem, welches das doppelte Ausgeben einer digitalen Münze verhindert).
Am 01. November 2018 präsentierte Satoshi Nakamoto in der Cryptography-Mailingliste erstmals das Bitcoin Whitepaper und damit die Lösung aller Probleme, weshalb vor ihm alle digitalen Währungen gescheitert sind.
Zwei Monate danach, am 09. Januar 2009 veröffentlichte Satoshi dann die Bitcoin Version 0.1. Das anfängliche Interesse hielt sich jedoch in Grenzen. Von einer Revolution war noch nichts zu spüren. Die erste Bitcoin-Transaktion, der sogenannte „Pizza-Day“ war noch in weiter Ferne und fand erst am 22. Mai 2010 statt, als Laszlo Hanyec zwei Pizzas für 10.000 BTC kaufte.
Was ist Bitcoin?
Der Wert von Geld
Bitcoin (kurz: BTC) ist die weltweit erste Kryptowährung gewesen. Alle danach folgenden Kryptowährungen werden deshalb auch als Altcoins (alternative Coins) bezeichnet. Bitcoin ist sowohl Währung als auch Zahlungsmittel. Im Gegensatz zu Fiat-Geld, z. B. dem Euro oder dem US-Dollar gibt es jedoch keine zentrale Bank, die das Geld druckt und den Geldfluss reguliert.
Zwar scheint es auf den ersten Blick absurd, dass etwas nicht Greifbares, eine digitale Währung, einen Wert haben soll. Dennoch gibt es eine logische Antwort darauf, wie Bitcoin seinen Wert erhält. Um dies zu verstehen, muss man sich klar werden, wie der Euro oder US-Dollar seinen Wert erhalten. Beide Währungen basieren auf einer Illusion, einer geistigen Konstruktion, dass eine Geldmünze oder ein Geldschein einen Wert von 1, 2 oder auch 50 (Euro oder USD) hat. Nach der „Modern Monetary Theory“ begründet sich dieser Wert einzig und allein darauf, dass eine Regierung diese Werte festgelegt und die Regierung seine Forderungen (z. B. Steuern und andere Abgaben) in dieser Währung berechnet.
Einen echten Wert erhielt Papiergeld in der Geschichte erst, als es an Gold gekoppelt wurde. Der Bretton Woods Vertrag, der den US-Dollar zur weltweiten Leitwährung machte und die USA verpflichtete für 35 Dollar, eine Unze Feingold vorzuhalten, wurde jedoch im Jahr 1971 durch US-Präsident Nixon aufgekündigt. Damit wurde der Wert des Geldes in das Vertrauen in die Regierungen gelegt. Geld wurde zum Instrument der Wirtschaftspolitik. Die Wechselkurse wurden frei, der Wert relativ. Regierungen und Zentralbanken haben begonnen schier unvorstellbare Mengen an Geld zu drucken, um Krisen zu finanzieren.
Seit 1971 ist der Goldpreis auf weit über 1.000 USD gestiegen. Papiergeld hat damit fast 97 Prozent seines Wertes im Vergleich zu Gold verloren. Liberale Ökonomen bezweifeln daher, dass Fiat-Wahrungen eine Kernfunktion von Geld, die des Wertspeichers erfüllen können. An dieser Stelle kommt Bitcoin ins Spiel. Bitcoin wird ähnlich wie Gold gemint. Die Anzahl von Bitcoin ist jedoch auf 21 Millionen BTC begrenzt, sodass es keine Inflation geben kann. Bitcoin ist somit ein perfekter Wertspeicher.
Bitcoin als Wertspeicher
Letztendlich basiert der Wert von Bitcoin aber auch nur auf dem Vertrauen, dass BTC auch morgen noch einen Gegenwert haben wird. Bitcoin benötigt jedoch nicht das Vertrauen auf Dritte, weil für die Durchführung von Transaktionen beispielsweise keine Banken benötigt werden.
Basis dafür ist, dass das Bitcoin Netzwerk ein verteiltes Peer-To-Peer-System (P2P) ist. Der Vorteil von P2P-Systemen gegenüber zentralisierten Systemen besteht darin, dass zwischen den Parteien eine direkte Interaktion erfolgen kann und keine Vermittlungsinstanz benötigt wird. Im Gegensatz zu Fiat-Währungen ist Bitcoin damit gegen Übergriffe von Regierungen resistent.
Die Bitcoin Blockchain zeichnet jede einzelne Transaktion auf, die mit Bitcoin durchgeführt wird, validiert Transaktionen und gewährleistet die Integrität des Netzwerks. Bitcoins handeln dabei mit Dezimalstellen. Die kleinste Einheit von Bitcoin ist ein Satoshi. Ein Bitcoin entspricht 0,00000001 Satoshi.
Wie funktioniert die Bitcoin-Blockchain?
Die Blockchain ist die revolutionäre Technologie hinter Bitcoin und anderen Kryptowährungen, die von Satoshi Nakamoto erfunden wurde. Die Bitcoin-Blockchain ist eine Kette von Blöcken, die durch kryptographische Verfahren miteinander verbunden sind. Alle Transaktionen, die jemals über das Bitcoin-Netzwerk werden in der Blockchain gespeichert. Die Transaktionen gelten als bestätigt, wenn sie in der Bitcoin Blockchain (in einem Block) gespeichert sind.
Ein großes Problem für digitale Währungen und generell virtuelle Gegenstände ist das doppelte Ausgeben („Double-Spending-Problem“). Im Gegensatz zu physischen Gegenständen, die nur einmal ausgegeben werden können, können digitale Güter mehrfach, an zwei verschiedenen Orten (gleichzeitig) verwendet werden. Wie wir erfahren haben, scheiterten frühere Varianten eines digitalen Geldes, wie b-money und DigiCash an einer praktikablen Lösung für dieses Problem. Satoshi Nakamoto hat hierfür eine Lösung gefunden. Die Blockchain-Technologie stoppt dieses Problem, indem sie verlangt, dass das jeder Teilnehmer des Netzwerkes („Full Nodes“) jede Transaktion überprüft.
Nur wenn die Mehrheit der Teilnehmer bestätigt, dass die Transaktionen im Block eindeutig sind, werden diese der Blockchain hinzugefügt. Ferner wird jede neue Block mit dem vorherigen Block „verknüpft“, um so eine Kette von akzeptierten Transaktions-Historien zu gewährleisten.
Um einen Anreiz für die Validierung der Transaktionen zu geben, wird jeder Block, der an die Blockchain angehängt wird, mit einer Belohnung versehen, dem sogenannten „Block-Reward“. Die aktuelle Belohnung (in 2018) für das „Mining“ beträgt 12,5 BTC. Im Jahr 2020 wird sich die Belohnung auf 6,25 BTC halbieren, da alle 200.000 Blöcke eine Halbierung (etwa alle 4 Jahre) stattfindet, bis alle 21 Millionen Bitcoin gemint sind. Durch das Mining wurde das zweite große Problem der Vorgänger von Bitcoin gelöst, da der Konsens der „Miner“ eine zentrale Institution (Zentralbanken und Banken) ersetzt.
Was ist Mining?
Wie funktioniert Bitcoin Mining?
Innerhalb des Bitcoin-Protokolls hat Satoshi Nakamoto festgelegt, dass ungefähr alle zehn Minuten ein Block mit ausstehenden Bitcoin-Transaktionen in die Blockchain geschrieben wird. Ein Block kann dabei eine unbestimmte Anzahl von Einzeltransaktionen enthalten, das Limit ist lediglich die Blockgröße. Diese beträgt 1 Megabyte (MB).
Die Miner konkurrieren um die Erzeugung dieser Blöcke. Der Proof-of-Work ist dabei ein kryptographisches Rätsel, welches bestimmt, welcher Miner den nächsten Block in die Bitcoin Blockchain schreiben darf. Die Miner nehmen dafür die Transaktionen (bzw. deren Merkle-Tree) und fügen diesen eine zufällige Zeichenfolge (die „Nounce“) hinzu und hashen beide Werte. Das Ergebnis vergleicht der Miner mit einer Bedingung. Ist diese nicht erfüllt, probiert der Miner eine neue Zeichenfolge, bis er einen Hash gefunden hat. Die Transaktionen werden somit durch die Übereinstimmung mit einem 64-stelligen hexadezimalen Hash verifiziert. Für das Lösen dieser Aufgabe wird der Block-Reward an den erfolgreichen Miner vergeben. Alle 10 Minuten wiederholt sich dieser Prozess.
In den frühen Tagen war es noch möglich, mit einem normalen Computer oder Laptop (mit der CPU) Bitcoin zu minen. Bereits 2010 haben jedoch GPUs (Grafikkarten) die CPUs abgelöst, bis im Jahr 2013 auch GPUs von noch stärker spezialisierten ASICs („application-specific integrated circuits“) aus dem Bitcoin-Mining verdrängt wurden. ASICs sind Computerchips, die speziell für das Mining von Bitcoin entwickelt werden und nur keinerlei andere Funktion ausführen können. Mit dem Aufkommen ganzer Mining-Farmen, die ASIC verwendeten, wurde die Hash-Power und die Mining-Schwierigkeit des Bitcoin-Netzwerkes zu groß, um als Einzelperson Bitcoin zu minen.
Die Bitcoin-Mining-Schwierigkeit
Um den Zeitrahmen für die Block-Halving einzuhalten, strebt das Bitcoin-Netzwerk an, alle zehn Minuten einen neuen Block zu verifizieren. Mit steigender Anzahl an Minern im Bitcoin Netzwerk steigt allerdings auch die Rechenleistung, womit eine höhere Chance besteht, dass jemand in kürzerer Zeit das kryptographisches Rätsel löst. Deshalb gibt es die Bitcoin-Mining-Schwierigkeit.
Mit steigender Hash-Rate steigt auch der Schwierigkeitsgrad. Alle 2016 Blöcke (etwa alle zwei Wochen) ändert sich daher die Bitcoin-Mining-Schwierigkeit. Wenn die Blockzeit weniger als 10 Minuten beträgt und die Hash-Rate hoch ist, wird der Schwierigkeitsgrad entsprechend nach oben angepasst, damit die 10 Minuten Regel eingehalten wird.
Was passiert, wenn alle 21. Millionen Bitcoin gemint sind?
Eine der häufigsten Fragen zu Bitcoin ist, was passiert, wenn alle 21 Millionen BTC gemint sind. Bereits 2032 wird der „Block-Reward“ unter einem ganzen Bitcoin liegen. Ab einem bestimmten Zeitpunkt wird das Mining allein aufgrund der Belohnung, auch wenn der Bitcoin Kurs noch weit über 100.000 Euro steigen wird, wie manche Experten für realistisch halten, nicht mehr rentabel sein. Wie wir gelernt haben, sind die Miner aber essentiell wichtig für die Sicherheit des Netzwerkes. Was wird dann passieren?
Denkbar sind grundsätzlich zwei Szenarien. Das erste haben wir bereits angedeutet. Der Bitcoin Preis wird mit jeder Halbierung der Block-Belohnung steigen. Diese Tendenz war bereits bei den bisher stattgefundenen Bitcoin Halvings zu beobachten. Das zweite Szenario sind bedient sich der Transaktionskosten, die für jede Bitcoin Transaktion notwendig sind. Die Transaktionskosten sollen in vielen Jahren die Bezahlung der Miner übernehmen. Auch deswegen sind viele Bitcoin-Entwickler für das Beibehalten der 1 MB Blockgröße, damit durch die Knappheit dieser Ressource, die Transaktionskosten für die Bezahlung der Miner genutzt werden können.
Was ist ein Bitcoin Hard Fork?
Ein weiteres, insbesondere in 2017 interessant gewordenes Thema sind Hard Forks.
Bitcoin Cash, der allererste und umstrittenste Hard Fork von Bitcoin ist 2017 im Streit um die Frage entstanden, wie die Bitcoin Blockchain skalieren soll. Also: Wie kann es möglich werden, dass Bitcoin von einer breiten Masse, von Millionen von Menschen benutzt wird. Im Zentrum der Diskussion stand dabei die seit Anfang an umstrittene Blockgröße von 1 MB, welche die Anzahl an Transaktionen, die in einen Block aufgenommen werden können, begrenzt. Bemerkenswerterweise hatte Bitcoin zu ganz am Anfang kein Größen-Limit. Erst im September 2010 änderte Satoshi den Code hierfür auf 1 MB.
Bereits 2013 kam die Diskussion auf die Blockgröße zu erhöhen. Auf der einen Seite gab es die Fraktion, welche das ursprüngliche Bitcoin Protokoll möglichst unverändert lassen und die Skalierung „Off-Chain“ durch das Lightning-Network durchführen wollte. Auf der anderen Seite gab es die Fraktion, die für die Erhöhung der Blockgröße war, um Bitcoin schnellstmöglich zu skalieren.
Am 01. August 2017 gipfelte der über zwei Jahre andauernde „Blocksize-Krieg“ mit der Abspaltung von Bitcoin Cash (BCH). Einfach gesagt „kopierte“ Bitcoin Cash die ursprüngliche Blockchain und änderte den Code unmittelbar nach dem Hard Fork auf ein neues Blocksize-Limit von 8 MB.
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Für Bitcoin Investoren erwies sich dieses Ereignis zu einem Glücksfall. Wer zum Zeitpunkt des Snapshots Bitcoin (BTC) besaß, erhielten die gleiche Menge an Bitcoin Cash (BCH). Im Laufe des Jahres 2017 folgten zahlreiche weitere Bitcoin Hard Forks, die abgesehen von Bitcoin Gold allerdings keinerlei Bedeutung mehr haben und überwiegend als Scam einzustufen waren.
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