Innerhalb der Bitcoin-Entwickler-Gemeinschaft war es schon seit vielen Jahren schwierig einen gemeinsamen Konsens über die Weiterentwicklung von Bitcoin zu finden. Seinen Höhenpunkt erreichten diese Streitereien letztlich mit dem Bitcoin Cash Hard Fork im August 2017, als Bitcoin (BTC) seinen ersten Hard Fork erlebte.
Der Ursprung dieses Hard Forks lag in der Frage begründet, wie Bitcoin skaliert werden sollte. Während eine Hälfte der Gemeinschaft Off-Chain skalieren wollte, gab es die andere Hälfte der Entwickler-Community, welche die Blockgröße erhöhen wollte.
Wie der Bitcoin Gold Hard Fork zeigte, gab es aber noch andere Gründe für einen Hard Fork von Bitcoin. Von Ende 2017 bis Anfang 2018 folgten über 20 verschiedene Hard Forks, wie u. a. Super Bitcoin, Bitcoin Platinum, Bitcoin Cash Plus, Bitcoin Uranium, Bitcoin Silver, Bitcoin Diamond und Bitcoin God. Aktuell spielen aber die wenigsten von ihnen noch eine Rolle. Die Mehrzahl der Hard Forks stellte sich als Scam heraus, dessen Entwickler vom Namen „Bitcoin“ profitieren wollten.
Bitcoin Gold (BTG) hat sich jedoch gehalten und rankt derzeit innerhalb der Top 30 Kryptowährungen nach Marktkapital (Stand Juli 2019). Der aktuelle Bitcoin Gold Preis kann hier geprfüt werden. Wenn du die Kurse von Bitcoin, Ethereum, XRP, IOTA oder anderen Altcoins prüfen möchtest, dann schau dir unsere Kursübersicht an.
Was ist Bitcoin Gold?
Wie wir bereits beschrieben haben, ist Bitcoin Gold ein Hard Fork des originalen Bitcoins. Ein Hard Fork ist im Wesentlichen eine Änderung des Quellcodes der Software, nachdem kein gemeinsamer Konsens über eine Änderung gefunden werden kann, woraufhin es zu zwei getrennten Versionen einer Blockchain kommt. Im Falle von BTG nahmen die Entwickler den Quellcode von Bitcoin (BTC) und modifizierten ihn entsprechend ihrer Anforderungen.
Wichtig zu wissen ist dabei, dass beide Blockchains bis zum Hard Fork eine gemeinsame Transaktionshistorie teilen. So ist es auch zu erklären, dass Bitcoin Besitzer zum Tag des Hard Forks eine äquivalente Menge an Bitcoin Cash (BCH) oder auch an Bitcoin Gold (BTG) erhielten.
Der Bitcoin Gold Hard Fork fand am 24. Oktober 2017 bei Blocknummer 491.408 statt. Der erklärte Zweck von Bitcoin Gold ist es, „Bitcoin wieder dezentral zu machen“. Die Dezentralisierung beruft sich dabei auf die Art und Weise, wie Bitcoin Mining heutzutage funktioniert.
Um den Grund zu erklären, müssen wir etwas in der Geschichte zurückgehen. In den frühen Tagen von Bitcoin, als die Kryptowährung von Sataoshi Nakamoto erfunden wurde, war es möglich Bitcoin mit einem universellen Heimcomputer zu minen. Als sich jedoch herausstellte, dass Bitcoin einen wahren Wert bekam, begann ein Wettrüsten.
Zunächst wurden leistungsstarke Grafikkarten (GPUs) eingesetzt, um einen Vorteil beim Mining zu erhalten. Wenig später folgten die ersten ASICs. Es bildete sich eine Mining-Industrie und es wurden Unternehmen gegründet, die sich allein mit dem Mining von Bitcoin beschäftigten. Seitdem wurden praktisch alle Einzelpersonen aus dem Bitcoin-Mining gedrängt, da es für sie nicht mehr lukrativ war zu minen.
Aus Sicht vieler Kritiker widerspricht dies aber der dezentralen Natur und führte zu einer Zentralisierung von Bitcoin, da einige wenige Hauptakteure heutzutage die Hashrate des Bitcoin-Netzwerkes kontrollieren.
Aus diesem Grund gab es den Bitcoin Gold Hard Fork. Durch den Austausch des Mining-Algorithmus von SHA-256 zu Equihash sperrt Bitcoin Gold ASICs aus dem neuen Netzwerk aus und ermöglicht wieder das Mining auf gängigen Grafikprozessoren (GPU’s).
Der technische Hauptgrund ist einfach gesagt, dass Equihash ein eher speicherintensiver Algorithmus ist, der mehr den Arbeitsspeicher als die pure Rechenleistung beansprucht, sodass es zunächst keine ASIC-Miner gab. Bitmain schaffte es jedoch im Sommer 2018 einen Equihash ASIC-Miner zu entwickeln. Am 03. Juli 2018 vollzog Bitcoin Gold deshalb einen Netzwerk-Upgrade, um den ASIC-Widerstand aufrechtzuerhalten.
Neben Equihash bietet Bitcoin Gold aber nur wenige Unterschiede zum originalen Bitcoin. Die meisten Parameter sind identisch mit BTC. So hat Bitcoin Gold auch eine Blockzeit von 10 Minuten und ein maximales Angebot von 21 Millionen. Lediglich in dem „Difficulty Adjustment“, welches bei Bitcoin Gold mit jedem Block erfolgt, besteht ein weiterer, wesentlicher Unterschied.
Die Gründer von Bitcoin Gold
Wie in ihrem Whitepaper dargelegt, kam das Bitcoin Gold Team als gemeindegeführtes Projekt zusammen, um die ursprüngliche Vision von Satoshi Nakamoto wiederzubeleben:
Satoshi Nakamoto’s idealistische Vision von „one CPU one vote“ wurde durch eine Realität ersetzt, in der die Herstellung und der Vertrieb von Mining-Ausrüstung von einer sehr kleinen Anzahl von Unternehmen dominiert wird, von denen einige missbräuchliche Praktiken gegen einzelne Miner und das Bitcoin-Netzwerk als Ganzes angewandt haben. Bitcoin Gold wird eine neue Gelegenheit für unzählige Menschen auf der ganzen Welt bieten, sich am Mining-Prozess mit weit verfügbarer Verbraucherhardware zu beteiligen, die von angesehenen Mainstream-Unternehmen hergestellt und vertrieben wird.
Angeführt wird die Gruppe der Gründer von Jack Liao, der CEO des Mining-Hardware-Herstellers „LightningAsic“ ist. Neben ihm gibt es fünf weitere, eher unbekannte Gründer: Franco Niebles (BTGs Lead Designer), Martin Kuvandzhiev (Softwareentwickler), Robert Kuhne (zuvor Produktmanager an der chinesischen Kryptowährungsbörse Huobi), Alejandro Regojo (Projekt-Manager) und „h4x3rotab“ (anonymer Chefentwickler).
Kritik an Bitcoin Gold
Insbesondere zu Beginn, als Bitcoin Bitcoin Gold im Juli 2017 erstmals angekündigt wurde, gab es nur wenige Informationen über die Gründer und das Projekt selber. Dies führte dazu, dass Bitcoin Gold schnell in die Kritik geriet.
Darüber hinaus kam womöglich auch Kritik auf, weil die Bitcoin-Gemeinschaft es damals satthatte, dass es noch einen weiteren Bitcoin Hard Fork geben wird. In 2017 hatten viele Entwickler und Early Adopters die Chance gesehen vom Namen „Bitcoin“ zu profitieren und dadurch schnelles Geld mit einem Hard Fork zu verdienen.
Bitcoin Gold musste auch mit diesen Vorwürfen kämpfen. Nicht gerade förderlich war dabei die Tatsache, dass das BTG-Team einen „Pre-Mine“, der eigentlich ein „Post-Mine“ war, durchführte. Das Team hatte zwischen dem Datum des Snapshots (des Hard Forks) und dem öffentlichen Mining-Start 8.000 Blöcke mit je 12,5 BTG (in Summe 100.000 BTG) gemined. Dieser „Post-Mine“ führte zur Kontroverse.
Wie sich jedoch später herausstellte, wurden 95% des vorab geminten Bitcoin Gold einer Stiftung zugeführt, die für die Entwicklung des Projektes verantwortlich ist. Lediglich 5% wurden an die sechs Gründer ausgeschüttet. Verständlicherweise wurde den 5%, die in der Roadmap als „Initiale Belohnung für das Kernteam“ vorgesehen waren, trotzdem viel Aufmerksamkeit geschenkt.
Roadmap
Laut der Roadmap von Bitcoin Gold Website verfolgt die Kryptowährung ehrgeizige Pläne für die Zukunft. Entgegen der Grafik ist bis zum Redaktionszeitpunkt aber noch kein Lightning Netzwerk integriert wurden.
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Zuletzt aktualisiert: 06/07/2019
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