- Das Wohnungsunternehmen Vonovia hat erstmals eine digitale Schuldverschreibung in Höhe von 20 Millionen Euro ausgegeben.
- Die Übertragung der Eigentumsrechte an den realen Vermögenswerten wurde über Security Tokens geregelt, die auf der Stellar Blockchain ausgegeben werden.
Der deutsche Immobilienkonzern Vonovia mit Sitz in Bochum besitzt mehr als 400.000 Wohnungen in Deutschland, Österreich und Schweden. Um die Digitalisierung ihres Finanzbereichs weiter auszubauen, hat das Wohnungsunternehmen erstmals eine vollständig digitale Namensschuldverschreibung in Höhe von 20 Millionen Euro ausgegeben.
What a great way to start 2021! @Vonovia_SE a #DAX30 company, issues a bond on a public permissionless #blockchain. The security token was offered via @firstwiremarket. We are proud to be the tech partner providing the underlying #tokenization #technology!https://t.co/rYO8Whm2sc pic.twitter.com/kKGC5KeFdQ
— Bitbond (@Bitbond) January 13, 2021
Die Laufzeit der Schuldverschreibung beträgt insgesamt 3 Jahre. Für die Emission wurden Security Tokens zur Eigentumsübertragung unter den höchsten Sicherheitsstandards eingesetzt. Für die eigentliche Abwicklung der Transaktion und der Eigentumsübertragung wurden die Token auf der Stellar Blockchain ausgegeben. Dabei hat Vonovia den Token eigenständig über den Online-Marktplatz firstwire lanciert.
firstwire ist eine Plattform, die Emittenten und Investoren unmittelbar und in Echtzeit zusammenbringt. Bereits im September 2019 hatte das Unternehmen ein Schuldscheindarlehen in Höhe von 50 Millionen Euro auf der Plattform platziert.
Mitte Dezember 2020 hatte das deutsche Bundeskabinett einen neuen Gesetzentwurf zur Einführung von elektronischen Wertpapieren beschlossen, durch den die Digitalisierung des Finanzplatzes Deutschlands weiter vorangetrieben und die zentrale Forderung der Blockchain-Strategie für mehr Transparenz, Marktintegrität und Anlegerschutz erfüllt werden soll.
Helene Roeder, Finanzvorständin von Vonovia, führt aus, dass der Einsatz der Blockchain weiter vorangetrieben werden soll:
Wir wollen die neue Technologie ausprobieren, um Erfahrungen zu sammeln. Wir können uns gut vorstellen, dass diese in Zukunft eine bedeutsame Rolle im Kapitalmarkt einnehmen wird. Emissionen sind transparent und in Echtzeit nachvollziehbar, was einen professionellen Transaktionsstandard garantiert. Zudem können wir dadurch global neue Investoren ansprechen.
Zu den ersten Investoren des Marktplatzes von firstwire gehört der Bankengigant Warburg. Joachim Olearius, Sprecher der Partner der inhabergeführten M.M. Warburg-Bank, beschreibt, dass die Tokenisierung die Angebotspalette von Banken deutlich erweitert:
Die Tokenisierung wird das Angebot von Finanzprodukten und -services erheblich erweitern und strukturell verändern. Wir freuen uns, diese Transaktion mit einem erfahrenen Emittenten erfolgreich durchgeführt zu haben. Sie unterstreicht die Innovationskraft unserer Bank.
Michael Greiner, CEO und Gründer des Online-Marktplatzes firstwire sieht in der ersten Transaktion einen wichtigen Meilenstein, der die Nutzung von Tokens durch institutionelle Investoren markiert und den Finanzmarkt nachhaltig verändern kann.
Vor dem Hintergrund des Gesetzesentwurfs für elektronische Wertpapiere zeigt diese Transaktion, wie zukünftig auch Anleiheemissionen gestaltet werden können. Auf firstwire können Unternehmen ihre Emissionen nun in Echtzeit digital abschließen, das bedeutet sofortiges Settlement und kein mehrtägiges Settlementrisiko mehr.
Die technologische Umsetzung hat der Marktplatz mit dem Kooperationspartner Bitbond realisiert, der in Deutschland die erste Blockchain-Anleihe in Form eines Security Token Offerings für Investoren anbietet.
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Der Kurs von XLM ist in der Folge massiv gestiegen. Innerhalb der letzten 24 Stunden verzeichnet XLM einen Kursanstieg von 3 % und handelte zum Redaktionszeitpunkt bei einem Preis von 0,30 USD.