- Das Konkursverfahren von FTX erweist sich als langwieriger und komplizierter Prozess, auch wenn der Konkursverwalter ein ausgewiesener Meister seines Fachs ist.
- Die aktuelle FTX-Gläubigerliste enthält mehrere Krypto-Unternehmen, darunter Yuga Labs, Coinbase, Silvergate, Chainalysis und Binance Capital Management.
Die Akte, die am Mittwoch von FTX Financial Advisors eingereicht wurde, hat die Details der institutionellen Gläubiger der untergegangenen Krypto-Börse offengelegt. Das mehr als 100 Seiten umfassende Dokument zeigt, dass viele Firmen ein großes Engagement bei der bankrotten Krypto-Börse hatten.
Apple und WeWork gehören zu den in dem Dokument aufgeführten Technologieunternehmen, während das Wall Street Journal und Coindesk die Liste der Medienunternehmen in Akte anführen. In dem Dokument wurde jedoch nicht genau angegeben, welche Beträge FTX diesen Unternehmen schuldet.
Außerdem wird in dem Dokument darauf hingewiesen, dass nicht alle Gläubiger ein FTX-Handelskonto besaßen.
Ein langes und kompliziertes Konkursverfahren
Das Konkursverfahren von FTX erweist sich als kompliziert und wird wohl lange dauern, auch wenn mit John J. Ray ein ausgewiesener Fachmann nun bei FTX als CEO fungiert. Er hatte diese Position bereits beim Enron-Konkurs übernommen und 828 Millionen Dollar für die Gläubiger wiederbeschafft. Bei FTX geht es allerdings um ein bisschen mehr.
Aus einem früheren Gerichtsprotokoll geht hervor, dass die Börse ihren 50 wichtigsten Gläubigern insgesamt 3,1 Milliarden Dollar schuldet. In dem Dokument wurden jedoch nicht die Beträge für die einzelnen Gläubiger genannt. Aus einem anderen Dokument geht hervor, dass FTX seinen zehn größten Gläubigern allein insgesamt 400 Millionen Dollar an ungesicherten Forderungen schuldet. Die aktuelle Gläubigerliste enthält mehrere Kryptounternehmen, darunter Yuga Labs, Coinbase, Silvergate, Chainalysis und Binance Capital Management.
Auch Reddit wird als Gläubiger aufgeführt. Reddit kann nach der Einführung seines von Polygon gebauten NFT-Avatars 2022 mit Recht ebenfalls als Kryptounternehmen betrachtet werden.
An Finanzinstituten werden neben der Silvergate Bank auch Wells Fargo und die Citigroup in dem Dokument als Gläubiger genannt, außerdem die Vermögensverwalter Sequoia Capital und Blackrock.
Die Gläubigerliste wird länger
Einige der in dem Dokument aufgeführten Firmen haben wahrscheinlich Forderungen gegen FTX für die Bereitstellung von Waren oder Dienstleistungen. Drei Beispiele für Unternehmen, die in diese Kategorie fallen, sind Netflix, Comcast und etliche Apotheken. Ein überraschendes Detail in dem Dokument ist, dass es zwölf Gläubiger mit „DoorDash“ in ihrem Namen gibt.
Darüber hinaus sind in der Gläubigerliste auch die Finanzämter mehrerer US-Bundesstaaten aufgeführt, etwa die von Alabama und Wyoming und – dass Finanzministerium der Bahamas in Nassau.
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Nach den Liquiditätsproblemen gab FTX schließlich zu, dass man die Vermögenswerte seiner Kunden nicht vollständig abgesichert hatte. Nachdem es FTX nicht gelungen war, eine Verkaufsvereinbarung mit der Kryptobörse Binance zu erzielen, meldete das Unternehmen Konkurs an. Seit dem Zusammenbruch sieht sich ihr ehemaliger CEO Sam Bankman-Fried (SBF) Beschuldigungen wegen Finanzkriminalität gegenüber.
Die Behörden beschlagnahmten kürzlich sein Privatvermögen im Wert von etwa 750 Millionen Dollar, während er nach Erfüllung der Kautionsauflagen unter Hausarrest stand.