- Die SEC erhebt Anklage gegen Gemini und Genesis wegen des Verkaufs nicht registrierter Wertpapiere während des Gemini Earn-Programms.
- Die Anklagen sind eine direkte Folge des Zusammenbruchs des Programms und es geht auch um rund 900 Millionen Dollar, die 340.000 Gemini-Kunden geschuldet werden.
Die Securities and Exchange Commission SEC hat die Krypto-Kreditfirma Genesis und die Krypto-Börse Gemini wegen Verstößen gegen das Wertpapierrecht angeklagt.
In einer Pressemitteilung vom 12. Januar teilt die SEC mit, das Earn-Programm von Gemini sei ein Angebot zum Verkauf und der Verkauf nicht registrierter Wertpapiere gewesent. In der Erklärung heißt es außerdem, dass die beiden Unternehmen hätten Hunderttausende Anleger um ihr Geld gebracht. Der Vorsitzende der SEC, Gary Gensler, sagte:
„Wir werfen Genesis und Gemini vor, dass sie der Öffentlichkeit nicht registrierte Wertpapiere angeboten und dabei die Offenlegungsvorschriften zum Schutz der Anleger umgangen haben.“
Die SEC erläutert die Einzelheiten des Falles in ihrer Klage. Nach Angaben der Aufsichtsbehörde schloss Genesis im Dezember 2020 eine Vereinbarung mit Gemini ab. Im Rahmen dieser Vereinbarung bot die Tochtergesellschaft der Digital Currency Group den Kunden von Gemini die Möglichkeit, ihre Krypto-Vermögenswerte gegen Zinszahlungen auszuleihen.
Die Vereinbarung begann im Februar 2021, als Genesis und Gemini das Gemini Earn-Programm für Kleinanleger anboten. Gemini fungierte als Vermittler, um die Transaktionen zwischen Genesis und seinen Kunden zu erleichtern.
Die SEC stellt außerdem fest, dass Gemini eine Gebühr von bis zu 4,29% von den Renditen abzog, die Genesis an die Gemini Earn-Anleger zahlte. In der Zwischenzeit lag es im Ermessen von Genesis, wie es Einnahmen generierte und Zinsen an Gemini Earn-Anleger zahlte.
Diese Vereinbarung bestand bis November 2022, als die Kryptobörse FTX zusammenbrach. Genesis gab bekannt, dass es aufgrund der Volatilität des Marktes und der in FTX gebundenen Mittel zu einem Liquiditätsengpass gekommen war. Daher würde man den Anlegern von Gemini Earn nicht gestatten, ihre Kryptoguthaben abzuheben.
Gemini hat das Earn-Programm nun beendet und enthüllt, dass Genesis 340.000 seiner Kunden rund 900 Millionen Dollar schuldet. Die SEC trägt vor, die Anklage baue auf früheren Bemühungen auf, den Marktteilnehmern klarzumachen, dass auch Kryptounternehmen die Wertpapiergesetze einhalten müssten.
Genesis und Gemini liegen auch miteinander im Streit
Die SEC konzentriert sich auf die beiden Unternehmen, nachdem diese auch miteinander in Streit geraten waren. In einem offenen Brief vom 10. Januar fordert Gemini-Gründer Cameron Winklevoss den Rücktritt von Barry Silbert als CEO der Digital Currency Group (DCG).
Er behauptet, Silbert sei ungeeignet, das DCG-Konglomerat zu leiten und stecke hinter dem Betrug an den Gemini-Kunden. Er erklärte auch, dass es keinen Weg gebe, die Schulden von Genesis gegenüber den Gemini-Kunden zu begleichen, solange Silbert nicht zurücktritt.
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Winklevoss hatte der DCG am 8. Januar ein Ultimatum gestellt, in dem sich Silbert in einem offenen Brief öffentlich dazu verpflichten sollte, mit Gemini zusammenzuarbeiten, um die Krise beizulegen.
Die Klage der SEC ist beim U.S. District Court for the Southern District of New York eingereicht worden. Die SEC fordert „eine dauerhafte Unterlassungsverfügung, die Rückerstattung unrechtmäßig erzielter Gewinne zuzüglich Zinsen und zivilrechtliche Strafen“.