- Jede Chance auf eine US-Rezession wird die Preisrallye bei Bitcoin und Kryptowährungen dämpfen und könnte sich möglicherweise negativ auf die Anlageklasse auswirken.
- Die Bullen verteidigen Bitcoin weiterhin. Charttechnisch gesehen befindet sich der BTC-Kurs an der Schwelle zu einem goldenen Kreuz.
Nach einer starken Erholung in der vergangenen Woche ist es der weltweit größten Kryptowährung Bitcoin (BTC) nicht gelungen, sich über dem psychologischen Widerstand von 23.000 Dollar zu. Am letzten Wochenende stand Bitcoin unter Verkaufsdruck, und der Kurs endete bei jetzt 22.858 Dollar, bei einer Marktkapitalisierung von 440 Milliarden Dollar.
Es scheint, dass die Bitcoin-Bullen auf die für Dienstag, den 7. Februar, angesetzte Rede des Vorsitzenden der US Federal Reserve Bank Jerome Powell warten. Der Start in die Gewinnsaison war ziemlich mittelmäßig und selbst die großen Technologieunternehmen konnten ihre Gewinnschätzungen nicht erfüllen.
Derzeit haben nur ein Prozent der Unternehmen im S&P 500 ihre Gewinnschätzungen übertreffen können. Das liegt deutlich unter dem Fünfjahresdurchschnitt von 8,6% und dem Zehnjahresdurchschnitt von 6,4%. Die guten Arbeitsmarktdaten nähren jedoch die Erwartung, dass die Fed ihre geldpolitischen Straffungsmaßnahmen bald beenden könnte.
Sollte Fed-Chef Powell also in diesem Jahr aggressive Zinserhöhungen andeuten, könnte dies die jüngste Rallye der Risiko-Vermögenswerte beenden. Oberhalb von 23.000 dollar wird der nächste unmittelbare Widerstand für Bitcoin bei 25.000 liegen. Nach unten hin gibt es erst eine starke psychologische Unterstützung bei 20.000 Dollar.
Nach einem brutalen Jahr 2022 hat sich Bitcoin seit Anfang 2023 um mehr als 40% erholt. Solange jedoch keine weitere Klarheit auf den globalen Märkten herrscht, wird der BTC-Kurs wahrscheinlich weiterhin zwischen 20.000 und 23.000 Dollar schwanken.
Bitcoin und US-Rezession
Die Befürchtung einer US-Rezession und gleichzeitiger aggressiver Inflationsbekämpfung der US-Zentralbank wachsen. In seinem jüngsten YouTube-Livestream erklärte Michaël van de Poppe, die Wahrscheinlichkeit wachse, dass Bitcoin und andere risikobehaftete Vermögenswerte eine bärische Wendung erleben könnten.
Poppe fügte hinzu, dass die USA angesichts der zukünftigen Zinserhöhungen der Fed wahrscheinlich eine Rezession erleben werden. Er sagt:
„Ich denke, die Menschen sollten verstehen, dass es keine weiche Landung gibt, dass es wahrscheinlich eine Fortsetzung dieses Abwärtstrends an den Märkten geben wird.“
Vieles hängt von den Inflationsdaten für Januar ab, die am 14. Februar veröffentlicht werden. Fällt der Inflationsrückgang geringer aus als erwartet, wird der US-Dollar wieder an Stärke gewinnen und die derzeitige Marktrallye unterbrechen.
Sollten die USA in eine Rezession abrutschen, wäre dies die erste Rezession für Bitcoin und den Kryptomarkt. Daher ist es schwierig vorherzusagen, wie weit der BTC-Kurs in einem solchen Szenario korrigieren kann. Bloomberg-Experte Mike McGlone verglich Bitcoin mit dem Nasdaq 100 Index und erklärte, dass ein Einbruch unter den gleitenden 200-Wochen-Durchschnitt zu einer Preiskorrektur von 40-70% führen könnte.
#Cryptos may be facing their first real recession, which typically means lower asset prices and higher volatility. The last significant US economic contraction, the financial crisis, led to the birth of #Bitcoin, and the possible coming economic reset may mark similar milestones. pic.twitter.com/YGdsl3Awwj
— Mike McGlone (@mikemcglone11) February 5, 2023
Das Bull-Case-Szenario für Bitcoin
Andere Experten glauben jedoch, dass der Bitcoinkurs kaum sinken werde und Unterstützung bei einem hohen Tiefpunkt finden wird. Die Marktforscher von IncomeSharks haben festgestellt:
„Denken Sie einfach daran, dass die Mehrheit der Bullen immer noch hält und nicht verkauft. Die Bären sitzen im Bargeld fest. Langsam aber sicher geben die Bären nach und kaufen. Die Sturköpfe verkaufen weiter und treiben den Preis weiter in die Höhe.“
Charttechnisch gesehen befindet sich der BTC-Kurs an der Schwelle zu einem goldenen Kreuz, bei dem der 50-Tage-Durchschnittskurs den 200-Tage-Durchschnittskurs übersteigt. Sean Farrell, Leiter der Strategie für digitale Anlagen bei Fundstrat Global Advisors, schrieb:
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„Die meisten Fälle eines goldenen Kreuzes haben zu vorteilhaften Renditen für Bitcoin geführt, und viele sind an kritischen langfristigen Wendepunkten aufgetreten.“
