- Am Freitag, twitterte der Blockchain-Aktivist „@ap_Abacus“, die US-Justiz und die SEC ermittelten gegen die Digital Currency Group wegen finanzieller Unregelmäßigkeiten.
- Am späten Abend desselben Tages bestätigte Bloomberg die Nachricht unter Berufung auf interne Quellen.
In dem Bloomberg-Bericht heißt es, die US-Behörden hätten begonnen, die internen Finanztransaktionen der von Barry Silbert geführten DCG zu untersuchen. Die zuständige Bundesanwaltschaft in Brooklyn/NYC ermittle wegen Finanzgeschäften zwischen der Digital Currency Group (DCG) und einer ihrer angeschlagenen Tochtergesellschaften.
UPDATE: DOJ and SEC have opened active investigations probing DCG over inter company loans and money transfers.
**confirmed via Bloomberg late this evening
— Andrew (@AP_Abacus) January 7, 2023
Laut Bloomberg werden die Kommentare der Investoren zu den Transaktionen gezielt analysiert. Es gebe bereits entsprechende Vorladungen durch die Staatsanwanltschaft und richterliche Genehmigungen, um Zugang zu relevanten Dokumenten im Zusammenhang mit der Untersuchung zu erhalten.
Erhebt die Staatsanwaltschaft Anklage gegen die die DCG?
Laut Bloomberg wollen seine Quellen anonym bleiben, da die Ermittler noch keine offizielle Stellungnahme herausgegeben haben. Darüber hinaus hat auch die führende US-Finanzaufsichtsbehörde SEC eigene Ermittlungen aufgenommen. Offiziell ist bisher ist jedoch weder der DCG-CEO Silbert, das Unternehmen oder eine der DCG-Tochtergesellschaften eines Fehlverhaltens beschuldigt worden.
In der Zwischenzeit hat Silbert es abgelehnt, sich zu der Angelegenheit zu äußern. Stattdessen gab das Unternehmen eine offizielle Erklärung ab, in der es heißt:
„Die DCG hat sich stets integer verhalten und ihre Geschäfte in gesetzeskonform abgewickelt. Was eine formelle Untersuchung unserer Geschäfte angeht, so haben wir keine Ahnung von einer solchen Untersuchung… Noch wichtiger ist, dass wir keinen Grund sehen, warum sich die Staatsanwaltschaft für unsere Geschäfte interessiert.“
Nichtsdestotrotz gab die DCG-Tochter Genesis, die Kredite vergibt, eine Pressemitteilung heraus, in der es heißt, dass man sich nicht zu aufsichtsrechtlichen Fragen äußere. In der Erklärung heißt es weiter, dass das Unternehmen mit den Aufsichtsbehörden auf Anfrage kooperieren werde und dass man mit den Aufsichtsbehörden in ständigem Kontakt stehe.
Weder die zuständige Staatsanwaltschaft noch die US-Börsenaufsicht SEC haben sich zu der Angelegenheit geäußert oder eine offizielle Erklärung abgegeben. Daher ist auch nicht sicher, ob sich die Ermittlungen auf eine bestimmte unternehmensübergreifende Tätigkeit oder auf eine Kombination dieser Tätigkeiten beziehen.
Frühere Anzeichen von Problemen
Die von Silbert gegründete DCG geriet ins Zwielicht, nachdem Genesis aufgedeckt hatte, dass man ein massives Engagement in dem nicht mehr existierenden Krypto-Hedgefonds Three Arrows Capital gehabt hatte. Der starke Abschwung des Kryptomarkts 2022 legte reale Probleme in den Finanzgeschäften der DCG offen. Der plötzliche Absturz von FTX im November 22 zeigte, dass die DCG-Tochter Genesis-Capital bei ihren Kreditvergabe-Geschäften so große Verluste erlitten hatte, dass sie Abhebungen auf ihrer Plattform aussetzen musste und keine neuen Kredite mehr vergab.
Der Abhebungsstopp für die Kunden gilt noch immer. Ein Insider erklärte jedoch, dass die Ermittlungen der Staatsanwaltschaft gegen Silbert DCG bereits vor dem Zusammenbruch von FTX begonnen hätten. Als Genesis sein Engagement bei FTX offenbarte, behauptete die DCG, dass man von den Liquiditätsproblemen des Tochterunternehmens nicht betroffen sei.
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Silbert schrieb in seinem Aktionärsbrief vom November 2022, dass die DCG eine Schuld in Höhe von 575 Millionen Dollar habe, die aber erst im Mai 2023 fällig werde. Er fügte hinzu, dass die von der DCG übernommene Verbindlichkeit gegenüber Genesis aufgrund des Engagements bei Three Arrows aus einem Schuldschein in Höhe von 1,1 Milliarden Dollar mit einer Frist bis Juni 2032 bestehe. Silbert, Gründer und CEO der DCG, erklärte, dass die Struktur der Darlehen zwischen der DCG und Genesis immer langfristig sei und zu aktuellen Marktkonditionen erfolge.
Die DCG hat Investitionen in fast allen Bereichen der Krypto-Branche. Daher wäre ein Zusammenbruch der DCG ein massiver Schlag für den bereits fragilen Kryptomarkt, der aufgrund des Zusammenbruchs führender Kryptounternehmen im letzten Jahr immer noch schwächelt.