Binance soll Beihilfe zur Geldwäsche in Höhe von 2,35 Milliarden Dollar geleistet haben

  • Ein Bericht über neuere Ermittlungen von Reuters zeigt, dass Binance die bevorzugte Börse für Darknet-Marktplätze war, um illegale Kryptogelder zu verschieben.
  • Ein Binance-Sprecher sagte, man arbeite an einem hochentwickelten Cyber-Forensik-Team, das dabei helfen soll, illegale Krypto-Aktivitäten auf der Plattform aufzudecken.

Binance, die nach Handelsvolumen größte Kryptobörse der Welt, ist erneut ins Visier der Ermittler geraten, weil sie Geldwäsche in Höhe von 2,35 Milliarden Dollar unterstützt haben soll. Der jüngste Reuters-Bericht zeigt, wie die berüchtigte nordkoreanische Hackergruppe Lazarus fast zwei Dutzend anonyme Konten auf Binance eröffnete, nachdem sie im September 2020 Geld von der slowakischen Kryptobörse Eterbase gestohlen hatte.

Die Korrespondenz zwischen Binance und der slowakischen Nationalpolizei enthüllt einige Details. Der Lazarus-Hackergruppe gelang es, neue Binance-Konten zu erstellen, indem sie verschlüsselte E-Mails als Identifikation verwendeten. Das half ihnen weiter, die gestohlenen Gelder umzuwandeln und die Geldspur zu verwischen.

Robert Auxt, Mitgründer der kompromittierten Börse Eterbase, sagte, man sei nicht in der Lage, die gestohlenen Gelder zu lokalisieren.

„Binance hatte aufgrund der Anonymität der Konten keine Ahnung, wer Geld über ihre Börse bewegt hat.“

Laut einer Untersuchung von Reuters flossen die gestohlenen Kryptogelder von Eterbase zwischen 2017 und 2021 über Binance. In diesem Zeitraum wickelte Binance Transaktionen im Wert von mindestens 2,35 Milliarden US-Dollar ab, die entweder aus Anlagebetrug, Hacks oder illegalen Drogenverkäufen stammten. Reuters hat diese Daten von zwei Blockchain-Analysefirmen gegenchecken lassen. Beide überprüften die Berechnung und stimmten der Schätzung zu.

Darknet-Drogenmarkt Hydra nutzte Binance ebenfalls

In der Reuters-Untersuchung wird auch erwähnt, dass der Darknet-Drogenmarkt Hydra seine Transaktionen über Binance abwickelte. Hydra bewegte zwischen 2017 und 2022 Gelder im Wert von insgesamt 780 Millionen US-Dollar über Binance.

Außerdem überprüfte Reuters die Kundentransaktionen von Binance auf der Darknet-Website. Die Daten umfassen Kryptowährungen, die über mehrere Wallets verschoben werden, bevor sie Binance erreichen. Laut der Financial Action Task Force sind diese indirekten Geldflüsse ein wichtiger Hinweis auf Geldwäsche. In dem Reuters-Bericht heisst es:

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„Viele Menschen, die sich in Russland bei Binance anmeldeten, nutzten die Börse nicht für den Handel. Stattdessen wurde Binance zu einem wichtigen Zahlungdienstleister für Hydra, den riesigen Darknet-Marktplatz. Dies geht aus den für Reuters zusammengestellten Blockchain-Daten, einer Überprüfung der Hydra-Benutzerforen und Interviews mit illegalen Drogenkonsumenten und Forschern hervor.“

Binance-Sprecher weist die Behauptungen zurück

Binance-Sprecher Hillmann sagte jedoch, dass die Hydra-Zahl „ungenau und übertrieben“ sei. Er fügte auch hinzu, dass Reuters sich geirrt habe bei der Einbeziehung von indirekten Geldflüsse in die Berechnung. Reuters fragte bei Hillmann nach, ob Binance es als seine Verantwortung ansehe, den Fluss von schmutzigem Geld zu unterbinden. In seiner Antwort sagte Hillmann:

„Wichtig ist nicht, woher die Gelder kommen – denn Kryptoeinlagen können nicht blockiert werden – sondern was wir tun, nachdem die Gelder eingezahlt wurden.“

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Er fügte hinzu, dass Binance eine Risikobewertung und Transaktionsüberwachung einsetze, um „sicherzustellen, dass illegale Gelder aufgespürt, eingefroren, eingezogen und/oder an ihren rechtmäßigen Eigentümer zurückgegeben werden“.

Hillmann fügte weiter hinzu, dass Binance derzeit „das anspruchsvollste Cyber-Forensik-Team der Welt“ aufbaue. Man sei bestrebt, „unsere Fähigkeit, illegale Krypto-Aktivitäten auf unserer Plattform zu erkennen, weiter zu verbessern“.

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