- Die Blockchain-Aktivitäten waren direkt nach dem russischen Überfall auf die Ukraine stark zurückgegangen , sind aber jetzt fast wieder auf dem Niveau von vor dem Krieg
- Der Bericht von DappRadar untersucht, was die Sanktionen gegen Russland, den drittgrößten Ölproduzenten, für die energiehungrige Bitcoin-Mining-Industrie bedeuten
Dass der Angriffskrieg von Russland gegen die Ukraine große Auswirkungen auf die Kryptobranche hat, ist hinlänglich bekannt. Aber während sich die meisten Berichte auf die Preisentwicklung konzentrieren, hat DappRadar untersucht, welche Auswirkungen der Krieg auf Blockchain-Aktivitäten, Miner, Regulierungen, Kaufkraft, und das Vertrauen in das zentralisierte Finanzsystem hat.
Einer der Bereiche, der die Auswirkungen des Krieges stark zu spüren bekommen könnte, ist das Bitcoin-Mining, denn Russland ist der drittgrößte Bitcoin-Mining-Standort der Welt, nach Kasachstan und den USA. Doch bisher sind die Miner nicht betroffen und die Hash-Rate in Russland ist relativ konstant geblieben, auch wenn Proteste gegen die Invasion der Ukraine ihren Tribut in der lokalen Szene zu fordern beginnen.
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Die Miner in anderen Ländern könnten jedoch schon bald den Druck zu spüren bekommen. Russland ist nach den USA und Saudi-Arabien der drittgrößte Ölproduzent der Welt und hat einen Anteil von 11% an der weltweiten Produktion.
Infolge der Invasion ist der Rohölpreis in die Höhe geschossen und hat den höchsten Stand seit 13 Jahren erreicht. Auch die Preise für verwandte Produkte wie Kohle, Heizöl und Benzin sind in die Höhe geschnellt, und es dürfte nicht mehr lange dauern, bis auch die Bitcoin-Miner das zu spüren bekommen. Die in den USA sind vielleicht nicht so stark betroffen, aber die Miner in West-Europa, wohin Russland die Hälfte seines Öls exportiert, müssen wohl in naher Zukunft mehr für das Mining bezahlen.
Auch die Blockchain-Aktivitäten wurden durch den Einmarsch Russlands in sein Nachbarland beeinträchtigt. Die Zahl der aktiven Wallets ist seit Kriegsbeginn zurückgegangen.
Obwohl Binance, Kraken, KuCoin und Coinbase zugesagt haben, russische Kunden weiterhin zu unterstützen, werden sie höchstwahrscheinlich in nicht allzu ferner Zukunft einen massiven Einbruch des russischen Handelsvolumens feststellen.
Russische Banken wurden bereits von SWIFT, dem System für internationale Geldüberweisungen, ausgeschlossen. Google Pay, Apple Pay, TransferGo und andere haben ihre Verbindungen mit Russland ebenfalls gekappt. Die russische Zentralbank ist von den Maßnahmen stark betroffen, weil sie 80% Prozent ihrer Reserven außerhalb des Landes hält.
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All das hat dazu geführt, dass der Rubel ein Drittel seines Wertes eingebüßt hat, und für die russische Bevölkerung werden die Auswirkungen noch jahrelang spürbar sein. Die Kaufkraft für die Lebenshaltung der meisten Menschen ist schon jetzt drastisch zurückgegangen, und die meisten werden sich von riskanten Anlagen wie Kryptowährungen fernhalten. Derzeit wird die Summe der Kryptowährungen in den Händen russischer Privat-Anleger auf umgerechnet zwischen 22 und 200 Milliarden Dollar geschätzt, je nachdem, welcher Experte gerade mithilfe welcher Glaskugel schätzt ….
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