- Genesis weist Verbindlichkeiten von 1,8 Milliarden Dollar aus, doch es wird erwartet, dass die Summe noch steigt.
- Die Anleger sind trotzdem zuversichtlich, dass das Schwesterunternehmen Grayscale nicht den Weg von FTX gehen wird.
Die Kryptobranche ist in Sorge, zwei Tochtergesellschaften der Digital Currency Group (DCG), der Krypto-Vermögensverwalter Grayscale und die Handels- und Kreditplattform Genesis könnten zwei Kandidaten sein, die Konkurs anmelden müssen, wie die Kryptobörse FTX im vergangenen Monat .
Die Gerüchteküche wurde durch die jüngsten Enthüllungen über die finanzielle Lage von Genesis erneut angeheizt. Einem Bericht von Coindesk zufolge – ebenfalls eine Tochtergesellschaft der DCG – sind bei Genesis derzeit Kundengelder im Wert von 1,8 Milliarden Dollar auf der Plattform gesperrt.
Das Unternehmen, das am 16. November die Abhebungen von seiner Kreditvergabeeinheit gestoppt hat, schuldet 900 Millionen Dollar einer Gruppe von Kunden, die das Earn-Programm der Kryptobörse Gemini nutzen. Die Kanzlei Latham & Watkins fordert im Namen der Gruppe die Auszahlung der Gelder. Es gibt eine weitere 900-Millionen-Dollar-Gläubigergruppe, die von der Kanzlei Proskauer Rose vertreten werden und dasselbe fordern.
Doch die Summe von 1,8 Milliarden Dollar wird sich in den kommenden Tagen wohl noch erhöhen, da eine dritte Gläubigergruppe, darunter die bankrotten Kryptofirmen Celsius und Voyager Digital, in Kürze über ihre Rechtsvertreter Kirkland & Ellis ihre Forderung bekannt geben wird.
Genesis hat mitgeteilt, man suche Gespräche sowohl mit potenziellen Investoren als auch mit den größten Gläubigern und Kreditnehmern aufgenommen hat, um sich auf eine Lösung zu einigen, die den Liquiditätsengpass beheben kann.
Anleger weiterhin zuversichtlich bei Grayscale
Grayscale hat unterdessen den Anlegern versichert, dass man von der Genesis-Krise nicht betroffen sei. Der Vermögensverwalter, der Bitcoin und andere Kryptowährungen im Wert von mehr als zehn Milliarden Dollar verwaltet, erklärte, man habe stets als unabhängiges Unternehmen agiert und keinerlei Vermögenswerte an die DCG oder eine seiner Schwesterfirmen verliehen. Alle digitalen Vermögenswerte, die den Finanzprodukten von Grayscale zugrunde liegen, würden von der Coinbase Custody Trust Company LLC als Treuhänder gehalten. Gayscale weigert sich allerdings aufgrund angeblicher Sicherheitsbedenken, einen Nachweis über vorhandene Reserven zu erbringen.
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Bisher haben die Erfolgsbilanz und die jüngsten Transparenzbemühungen des Unternehmens das Vertrauen von Großinvestoren und Kryptomarkt-Analysten bewahrt. Das zeigt sich beispielsweise daran, dass Cathie Woods ARK Invest seine Anteile am Grayscale Bitcoin Trust Fonds, der Bitcoin im Wert von über 10,8 Milliarden Dollar hält, weiter aufstockt.
Daniele Servadei, CEO und Mitbegründer der italienischen E-Commerce-Plattform Sellix, merkte dazu an, dass Grayscale in mehr als zehn Jahren beständigen Wachstums durch Bären- und Bullenmärkte hindurch bewiesen habe, dass es über ein kompetenteres und seriöseres Management als FTX verfüge. Aus diesem Grund ist Servadei der Überzeugung, dass Grayscale nicht in Gefahr ist, FTX zu folgen.