- Core Scientific hat 37.000 Mining-Rigs, die es für Celsius gehostet hatte, zum 3. Januar abgeschaltet
- Die beiden insolventen Unternehmen befinden sich seit Oktober 2022 in einem Rechtsstreit wegen Vertragsbruchs
Core Scientific, eines der größten börsennotierten Unternehmen für das Mining von Kryptowährungen in den USA, schaltet im Zuge des Insolvenzverfahrens eine große Zahl Mining-Rigs ab.
Einem Antrag bei Gericht entsprechend wird das Blockchain-Infrastrukturunternehmen mehr als 37.000 Rigs abschalten. Bei den Anlagen handelt es sich um solche, die es für die inzwischen bankrotte Krypto-Kreditplattform Celsius Network gehostet hatte.
Core Scientific hatte bereits im Oktober erklärt, dass die Nichtzahlung der Stromrechnung von Celsius zu erheblichen Liquiditätsproblemen geführt habe. Zu dieser Zeit behauptete Core Scientific, man verliere rund 53.000 Dollar pro Tag, weil man mit den erhöhten Stromtarifen belastet werde, die Celsius nicht zahlen wolle.
Der aktuelle Antrag wurde gestellt, nachdem dem Antrag von Core Scientific vom 28. Dezember auf Ablehnung des Vertrags mit Celsius stattgegeben worden war. In dem Antrag machte Core Scientific geltend, dass die Nichtzahlung der Stromrechnungen durch Celsius eine wesentliche Vertragsverletzung darstelle und die Deckung der Stromkosten für die Mining-Anlagen von Celsius das Unternehmen fast 7,8 Millionen Dollar gekostet habe.
Aus dem Antrag geht hervor, dass die Beendigung des Vertrags zwischen Core Scientific und Celsius dem Bergbauunternehmen helfen wird, mehr Einnahmen zu erzielen. Das Unternehmen schätzt, dass es bis zu 2 Millionen Dollar pro Monat auf der Fläche verdienen kann, die derzeit von den Celsius-Mining-Rigs belegt ist.
Das Gericht hat Core Scientific die Genehmigung erteilt, alle Mining Rigs von Celsius ab dem 3. Januar 2023 abzuschalten. Außerdem wird eine Frist von 75 Tagen ab diesem Datum festgelegt, an dem Celsius seine Mining-Anlagen entfernt haben muss. Eine weitere Frist von 30 Tagen für Celsius läuft ab dem Datum der Anordnung: Innerhalb dieser Zeit kann das Unternehmen Schadensersatzansprüche geltend machen.
Der Krypto-Winter zehrt an den Einnahmen der Miner
Die finanziellen Probleme von Core Scientific sind laut einem Reuters-Bericht nicht nur mit dem durch den Terra-Bankrott bedingten Konkurs von Celsius verbunden. Der Krypto-Miner gab in seinem Insolvenzantrag vom 21. Dezember 2022 an, dass steigende Energiekosten und der Krypto-Winter ebenfalls eine Rolle bei dem finanziellen Engpass spielten.
Der Aktienkurs von Core Scientific ist im letzten Jahr um 99,28 Prozent gefallen. Die Aktie wird derzeit für 0,074 Dollar gehandelt. Noch vor einem Jahr waren es über zehn Dollar.
Das Unternehmen beabsichtigt jedoch, den Betrieb fortzusetzen und sich mit seinen Investoren zu einigen. Blackrock, größter Vermögensverwalter der Welt und größter Core-Scientific-Aktionär, hat offenbar Vertrauen in die Pläne des Unternehmens. Einem SEC-Bericht zufolge hat BlackRock Core Scientific ein Darlehen in Höhe von 17 Millionen Dollar gewährt.
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Der Bitcoinkurs stürzte 2022 von rund 45.000 Dollar auf seinen aktuellen Wert von rund 16.000 ab. Der Russland-Ukraine-Krieg ließ überdies die Energiepreise rapide ansteigen.
Die schlechten Marktbedingungen haben sich auch auf andere Mining-Unternehmen ausgewirkt. Die Aktienkurse von Iris Energy und Riot Blockchain sind 2022 um 91,79 Prozent bzw. 85,09 Prozent gefallen. Riot erklärte kürzlich, man habe sein BTC-Mining-Ziel nicht erreicht, obwohl man die Hashrate erhöht habe.
