- Sam Bankman Fried erklärte sich bei seiner ersten Anhörung vor Gericht für nicht schuldig in allen Anklagepunkten gegen ihn.
- Das Gericht hat seinen Prozess für den 2. Oktober dieses Jahres angesetzt
Der Strafprozess gegen die Führungskräfte der zusammengebrochenen Kryptowährungsbörse FTX wird in den USA geführt. Bei seiner ersten Anhörung hat der ehemalige CEO von FTX, Sam Bankman-Fried, sich in allen Anklagepunkten gegen ihn für nicht schuldig erklärt.
Einem Bericht von Reuters zufolge hat der ehemalige CEO während der Anhörung am 3. Januar vor einem Bundesgericht in Manhattan kein Geständnis abgelegt. Der 30-jährige, im Volksmund unter seinen Initialen „SBF“ bekannt, sieht sich mit acht Anklagepunkten konfrontiert, die im Wesentlichen auf verschiedene Formen des Betrugs und auf Verstöße gegen die Gesetze zur Kampagnenfinanzierung hinauslaufen. Bei einer Verurteilung drohen ihm bis zu 115 Jahre Haft.
Ihm wird vorgeworfen, die Einlagen der FTX-Kunden geplündert zu haben, um seinen Hedgefonds Alameda Research zu unterstützen. Bundesstaatsanwältin Danielle Sassoon hielt SBF bei der Anhörung unter anderem vor:
„Die Kundengelder wurden auch für politische Spenden, Spenden für wohltätige Zwecke und eine Reihe von Risikoinvestitionen verwendet und gewaschen.“
Sassoon sagte weiter, man habe Hunderttausende Beweisdokumente gegen SBF zusammengetragen. Die Staatsanwaltschaft beabsichtigt, die Dokumente kurz vor dem ersten Verhandlungstag am 2. Oktober zu übergeben.
Laut Sassoon könnte der Prozess bis zu vier Wochen dauern. Sie beschuldigt SBF auch, in letzter Zeit Transfers von Krypto-Vermögenswerten mit Alameda-Bezug durchgeführt zu haben. Mark Cohen, Bankman-Frieds Anwalt, bestritt das. Die Anschuldigung veranlasste jedoch den US-Bezirksrichter Lewis Kaplan, SBF eine weitere Kautionsbedingung aufzuerlegen. Der Richter erklärte, dass SBF keinen Zugang zu FTX- oder Alameda-Vermögenswerten haben darf, solange er auf Kaution freigelassen ist.
Kann SBF die Vorwürfe entkräften?
SBFs Freilassung am 22. Dezember erfolgte gegen eine Kautionszahlung von 250 Millionen Dollar und sieht bereits vor, dass er elektronisch überwacht wird. Er muss er bei seinen Eltern wohnen, die beide Jura-Professoren an der Stanford Law School in Kalifornien sind.
Inzwischen haben die Anwälte beantragt, die Identität der anderen Geldgeber der SBF-Kautionsbürgschaft geheim zu halten. Das Gericht gab dem statt und wies darauf hin, dass seine Eltern Schikanen ausgesetzt seien, die auch den anderen Geldgebern drohen könnten.
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Obwohl er sich nicht schuldig bekennt, scheint sich die Schlinge um den MIT-Absolventen SBF immer weiter zuzuziehen. Die Staatsanwaltschaft hat bereits Gary Wang, Mitgründer und ehemaligen FTX-Manager sowie die ehemalige Alameda-Chefin Caroline Ellison zu einem Schuldgeständnis bewogen.
Die beiden Führungskräfte haben die Betrügereien eingestanden und kooperieren mit der Staatsanwaltschaft. Das bedeutet, dass sie wahrscheinlich im Prozess aussagen werden. Auch der derzeitige FTX-CEO und Konkursverwalter John Ray kam inzwischen zu der Erkenntnis, dass die Börse in großem Umfang Kundengelder mit dem Vermögen von Alameda Research vermischt hat.