- MetaMask-Gründer Dan Finlay erklärte, dass die Plattform 2018 eine Partnerschaft mit Infura eingegangen war, um IP-verknüpfte Transaktionsdaten zu teilen.
- Bezüglich der Option für Kunden, Infura zu umgehen, um ihre Privatsphäre zu bewahren, warnte ConsenSys, dass dies möglicherweise nicht mehr Privatsphäre biete.
Das Unternehmen hinter der MetaMask-Kryptowallet, ConsenSys, hat kürzlich offengelegt, dass man Daten zur Identifizierung der Kunden speichere, darunter Kontaktdaten, Profilinformationen etc. Dies geschah, nachdem die dezentrale Kryptobörse Uniswap eine Änderung ihrer Datenschutzrichtlinien vorgenommen hatte, die eine ähnliche Aktualisierung enthielt. Darüber hinaus ergab eine Aktualisierung der ConsenSys-Nutzungsvereinbarung im vergangenen Monat, dass das Unternehmen automatisch Internet-Protokolldaten der Kunden mit Infura teilt.
Das löste bei den Mitgliedern der Krypto-Community auf Twitter Besorgnis aus, die diesen Schritt mit einem Eingriff in die Privatsphäre gleichsetzen. ConsenSys versicherte aber, dass man eine Reihe Updates für die Plattform veröffentlichen werde. Nach Angaben des Unternehmens werden Wallet- und IP-Adressdaten nur dann erfasst, wenn die Kunden Transaktionen über den RPC-Endpunkt (Remote Procedure Protocol) von Infura durchführen.
„Wir speichern keine Informationen über die Adresse des Wallet-Kontos, wenn ein MetaMask-Benutzer eine Lese-Anfrage über Infura stellt, um zum Beispiel seinen Kontostand innerhalb von MetaMask zu überprüfen.“
ConsenSys aktualisiert MetaMask-Schnittstelle
MetaMask-Gründer Dan Finlay erklärte, dass die Plattform 2018 eine Partnerschaft mit Infura eingegangen sei, um IP-verknüpfte Transaktionsdaten zu teilen. Damit sollte eine Überlastung des Netzwerks vermieden und ausstehende Transaktionen überwacht werden. Dieser Schritt wurde als Verstoß gegen das auf Privatsphäre ausgerichtete dezentrale Ethereum-Ethos bezeichnet und von Finlay bestätigt.
„Durch die zunehmende Klarheit darüber, wie genau die Daten von den verschiedenen ConsenSys-Produkten verwaltet werden, wurden einige berechtigte Kritikpunkte und Bedenken geäußert – vor allem von Personen, die letztlich die höchsten Datenschutzstandards haben.“
Laut Finlay sind die IP-Adressen von Kunden, die mit RPC-Diensten wie Infura interagieren, immer sichtbar. Das bedeutet, dass MetaMask die Aufzeichnung von IP-Adressen nicht vollständig einstellen kann. Das Unternehmen hat beschlossen, die IP-Informationen der Kunden nicht mehr direkt zusätzlich zu ihren Transaktionsdaten zu protokollieren, um die Rückverfolgung von Transaktionsaktivitäten zu bestimmten Kunden zu erschweren
ConsenSys gab außerdem bekannt, dass man die MetaMask-Schnittstelle aktualisieren werde. Bisher hatten die Kunden die Möglichkeit, ihre MetaMask so zu konfigurieren, dass Infura umgangen wurde. Das geschah durch Einrichtung eines Ethereum-Knotens oder durch die Konfiguration eines RPC-Dienstes, der nicht zu Infura gehört. Dies wurde jedoch als zu schwierig zu implementieren betrachtet. In Kürze werde eine neue Seite mit erweiterten Einstellungen eingeführt, die es neuen Kunden ermöglichen soll, ihre RPC-Anbieter beim Onboarding auszuwählen. Außerdem hätten die Kunden die Möglichkeit, Dienste von Drittanbietern abzulehnen.
Bezüglich der Option für datenschutzbewusste Kunden, Infura zu umgehen, um ihre Privatsphäre zu bewahren, warnte ConsenSys, dass diese Alternative möglicherweise nicht mehr Datenschutz biete.
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„Alternative RPC-Anbieter haben unterschiedliche Datenschutzrichtlinien und Datenpraktiken, und das Selbst-Hosten eines Knotens kann es für andere noch einfacher machen, Ihre Ethereum-Konten mit Ihrer IP-Adresse in Verbindung zu bringen.“