- Babel Finance hat aufgrund durch Eigenhandel mit Kundengeldern einen hohen Verlust erlitten.
- Nun spricht das Unternehmen von einem Rettungsplan, um Millionen Dollar Fremd- und Eigenkapital aufzubringen.
Im Juni stoppte Babel Finance die Auszahlungen an Kunden nachdem das in Hongkong ansässige Krypto-Finanzunternehmen einem hohen Liquiditätsdruck ausgesetzt war. Hinzu kommt nun ein schwerer Verlust infolge des Eigenhandels mit Kundengeldern, wie nun bekannt wurde.
Das Unternehmen hat durch den Eigenhandel 280 Millionen Dollar in Bitcoin und Ether verloren. Nachdem Babel Finance unter Liquidationsdruck gesetzt wurde und Abhebungen ausgesetzt werden mussten, verlor das Unternehmen 8.000 BTC und 56.000 ETH. Es war auch eine Folge des Absturzes von Bitcoin von 30.000 auf 20.000 Dollar.
„In der volatilen Juniwoche, als Bitcoin von 30.000 auf 20.000 fiel, verzeichneten nicht abgesicherte Positionen auf dem [Eigenhandels-]Konto erhebliche Verluste, was direkt zur Zwangsliquidation mehrerer Handelskonten führte und ~8.000 BTC und ~56.000 ETH vernichtete.“
Interessant ist, dass das Unternehmen seinen Eigenhandel zwar als riskant bezeichnete, es aber versäumte, seine Positionen abzusichern. Alles deutet darauf hin, dass bei dem Eigenhandel mehrere Handelskonten ohne jegliche Form der Kontrolle oder Überwachung durch die Handelsabteilung geführt wurden. Das bedeutet, dass keine Gewinne und Verluste gemeldet wurden und die Konten keiner Umsetzung von Handelsaufträgen und Risikokontrolle unterlagen.
Angeblich kommt ein Rettungsplan
Babel Finance hat erklärt, man habe einen Rettungsplan erstellt, um Millionen Dollar an Fremd- und Eigenkapital aufzubringen. Im Rahmen dieses Plans sollen 150 Millionen Dollar Schulden der größten Gläubiger in Wandelanleihen umgewandelt werden. Außerdem sollen 250 bis 300 Millionen Dollar an Wandelanleihen aufgenommen werden. Darüber hinaus soll ein revolvierender Kredit in Höhe von 200 Millionen Dollar von den Gläubigern aufgenommen werden.
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Babel Finance hatte die Gelder seiner Kunden einem hohen Risiko ausgesetzt. Bereits im Oktober 2020 war durchgesickert, dass das Unternehmen Kundengelder zur Förderung des Bitcoin-Handels verwendete. Der Marktabsturz jenes Jahres brachte das Unternehmen schon damals in schiefes Licht. Das Unternehmen wurde von Tether gerettet, das offenbar die Frist für Nachschussforderungen auf einen Monat verlängert hatte.
Derzeit arbeitet man nach eigenen Angaben mit allen Beteiligten, einschließlich Kunden und Investoren, an einer vollständigen Wiederherstellung und „Wertmaximierung für alle Parteien“ – Ja nee, is´ klar.