- Genesis Global Trading ist das jüngste Unternehmen, das vom FTX-Virus befallen ist. Das Unternehmen erwägt den Konkurs, um einen weiteren großen Kryptomarktskandal zu vermeiden.
- Branchenanalysten kritisieren die Finanzaufsichtsbehörde Singapurs für die bevorzugte Behandlung von FTX.
Der Die Nachbeben des Zusammenbruchs von FTX werden wohl ein weiters Opfer fordern: Die Krypto-Bank Genesis Global Trading hat nun erstmals auch selbst den Konkurs als Option genannt, da sich bisher kein Investor gefunden hat, Kapital zur Stabilisierung des angeschlagenene Unternehmens bereitzustellen.
Mehr Auslöser für die Industrie
Einem Bericht des Wall Street Journal zufolge, der sich auf informierte Kreise beruft, hat die in Schwierigkeiten geratene Investment-Bank für digitale Vermögenswerte um eine eine „Notfinanzierung“ seitens Apollo Global Management und Binance nachgesucht. Beide haben abgelehnt, zu intervenieren, mit dem Hinweis auf einen möglichen Interessenkonflikt.
Darüber hinaus hat die anfängliche Nachricht den Bitcoin-Kurs auf den niedrigsten Stand seit zwei Jahren gebracht, der bei 15.480 Dollar lag. Seitdem hat er sich jedoch wieder auf sein vorheriges Niveau erholt und wird den neuesten Daten zufolge bei 15.693 Dollar gehandelt.
Ein Genesis-Manager erklärte gegenüber Bloomberg, dass das Unternehmen nicht die Absicht habe, Konkurs anzumelden. Er sagte:
„Wir sind bestrebt, das aktuelle Problem gütlich zu lösen, und ein Konkursantrag ist das Letzte, das in Frage kommt. Stattdessen wird Genesis weiterhin konstruktive Gespräche mit seinen Gläubigern führen, um Lösungen für die Probleme zu finden.“
Unterdessen verfolgen die Krypto-Händler gebannt den Fortgang des Dramas, da Genesis teilweise der Digital Currency Group (DCG) gehört. Darüber hinaus ist die DCG auch Eigentümerin von Grayscale Investments, dem Fondsmanager des Grayscale Bitcoin Trust (GBTC).
Es gibt weit verbreitete Spekulationen, dass die prekäre Situation von Genesis die DCG dazu zwingen könnte, ihre Assets zu veräußern, was sich natürlich auf den GBTC auswirken und auf das gesamte Bitcoin-Ökosystem übergreifen könnte.
Naum Sheikh, Leiter der Treasury-Abteilung der Krypto-Beratungs- und Investment-Firma Wave Financial, reagierte auf die jüngste Entwicklung mit der Bemerkung, dass eine günstige Maßnahme zu einer Marktverzerrung führen würde. Andererseits würde das Gegenteil dem Markt noch schwereren Schaden zufügen.
Regulierungsbehörden in Singapur wegen FTX-Kollaps unter Beschuss
Während der Kryptomarkt weiterhin unter dem FTX-Crash leidet, steht die Monetary Authority of Singapore (MAS) derzeit wegen ihrer angeblichen Rolle beim Zusammenbruch der Börse im Rampenlicht. Die Behörde soll FTX in unangemessener Weise bevorzugt haben.
Der erste Vorwurf lautet, Singapurs staatliche Investmentplattform Temasek sei mit 210 Millionen Dollar an FTX beteiligt. Darüber hinaus wurde behauptet, das Land habe die Investition bereits vollständig abgeschrieben, nachdem die Börse in Zahlungsschwierigkeiten geraten war. Wusste da irgendjemand mehr als andere?
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Andererseits fragen sich viele, warum die MAS nur die Singapur-Niederlassung von Binance auf eine Investor Alert Liste – eine „Finger-weg-Liste“ – setzte, ohne das gesamte Unternehmen einzubeziehen. Angesichts der Spekulationen über die Behandlung von Binance musste die Regulierungsbehörde eine Erklärung abgeben.
Nach Auffassung der MAS hatte Binance vorschriftswidrig aktiv um die Bürger Singapurs geworben, während FTX nichts dergleichen getan habe. Ein weiterer Grund sei, dass Binance die Entwicklung des Singapur-Dollars (SGD) unterstütze, um das Onboarding von in Singapur ansässigen Verbrauchern zu erleichtern, während FTX auch hier nichts dergleichen getan habe.