• Energieverbrauchsdaten zeigen, dass die Blockchain-Technologie bei weitem nicht so viel Energie verbraucht wie andere, viel weniger kritisierte Technologien
• Allein Ethereum hat mit seiner Umstellung auf PoS die Klimaauswirkungen der Blockchain-Technologie erheblich verringert

Obwohl die Blockchain-Technologie einen schlechten Ruf hat wegen hohen Energieverbrauchs, zeigen die Daten, dass es nicht die Technologie mit dem größten Energieverbrauch ist. Sowohl YouTube als auch die Goldminen-Betreiber verbrauchten im Jahr 2022 mehr als das Doppelte der Energie, die das Bitcoin-Mining und Netflix verbrauchen.

Die von der Forschungsabteilung der Krypto-Börse Crypto.com hervorgehobenen Daten zeigen, dass die Video-Streaming-Plattform im Jahr 244 Terawatt verbraucht. Ähnlich verhält es sich mit dem Goldbergbau, der 240 Terawatt pro Jahr verbraucht. Im Vergleich dazu verbrauchte das Bitcoin-Mining 2022 100 Terawatt und Netflix 94 Terawatt.

Noch bemerkenswerter ist die massive Senkung des Energieverbrauchs, die die Ethereum-Blockchain im Jahr 2022 erreichte. Nach der Umstellung auf einen Proof-of-Stake-Konsensmechanismus hat Ethereum nun einen geschätzten Energieverbrauch von 0,0026 Terawatt pro Jahr.

Das ist etwa ein Prozent der Strommenge, die der Online-Zahlungsdienstleister PayPal verbraucht. Ethereum schaffte einen Rückgang um mehr als 99 % gegenüber dem vorherigen Energieverbrauch mit dem Proof-of-Work-Konsensmechanismus.

L'un des effets positifs du Merge d' #Ethereum est que la consommation d'énergie d'Ethereum a chuté de 99,95 %.

La consommation d'énergie de la #blockchain PoS Ethereum est estimée à environ 1 % de celle de PayPal. pic.twitter.com/zt5ouw12RQ

— MoneyRadar (@MoneyRadar_FR) December 27, 2022

Crypto.com stellt in seinem Bericht fest, dass das Merge-Upgrade im September eines der am meisten erwarteten Krypto-Ereignisse des Jahres 2022 war. Das Finanzinformations- und Analyseunternehmen S&P Global hat eine ähnliche Einschätzung.

S&P hob in einem Blogbeitrag im September hervor, dass das Upgrade, das den Rückgang des Energieverbrauchs ermöglichte, für Ethereum von entscheidender Bedeutung war. Das liegt daran, dass es den Klima-Fußabdruck der gesamten Krypto-Industrie deutlich verringert. In dem Beitrag wurde auch darauf hingewiesen, dass alle Anwendungen im Ethereum-Ökosystem von der Aufwertung der Blockchain profitieren würden.

Am meisten in der Kritik: Bitcoin

Die S&P-Prognose für Bitcoin ist indes nicht sehr optimistisch. Das Unternehmen geht davon aus, dass die Kritik sogar noch zunehmen wird, da sich die Anleger mehr Gedanken über Nachhaltigkeit machen, bevor sie investieren.

Diese Kritik hat dem Bitcoin-Netzwerk im Laufe der Jahre bereits etliche Rückschläge eingebracht. 2021 verbot China das Bitcoin-Mining, was zu einer massiven Abwanderung von Minern in andere Länder und zu einem Einbruch des Bitcoinkurses führte.

China erklärte damals, dass der hohe Bitcoin-Energieverbrauch es daran hindere, seine Kohlenstoffemissionsziele zu erreichen. Bitcoin-Befürworter behaupten jedoch, dass der hohe Energieverbrauch von Bitcoin beabsichtigt und notwendig sei.

Einer von ihnen ist Andrew Webber, CEO von Digital Power Optimization Inc. Sein Unternehmen arbeitet mit unabhängigen Stromerzeugern und anderen Energieunternehmen zusammen, um überschüssigen Strom für das Bitcoin-Mining nutzbar zu machen. Er sagte gegenüber S&P, dass das Bitcoin-Mining im Lauf der Zeit die am wenigsten wertvollen und dennoch nachhaltigen Energiequellen der Welt nutzen wird.

Er vertritt die Auffassung, dass Bitcoin-Miner aufgrund des harten Wettbewerbs weiterhin nach „obszön billigem Strom“ suchen werden Einige dieser Energiequellen werden derzeit nicht genutzt, da sie für den täglichen Gebrauch schwer zu erreichen und nutzbar zu machen sind. Aber für das Bitcoin-Mining, das eine mobile Industrie ist, werden sie das nicht sein.