Die Adaption von Kryptowährungen im alltäglichen Leben ist einer der kritischen Faktoren, damit sie sich gegen Fiat-Währungen durchsetzen können. Sofern Kryptowährungen nicht als alltägliche Form von Geld von einer großen Menge an Menschen akzeptiert werden, haben sie abgesehen von der Wertspeicher- und Spekulations-Funktion keinerlei Nutzen. Tatsächlich handelt es sich hierbei um einen der größten Kritikpunkte von Krypto-Kritikern, weshalb Kryptowährungen keinen wirklichen Wert haben.
Damit Menschen aber mit Kryptowährungen bezahlen können, braucht es Geschäfte und Unternehmen, die Bitcoin, Ethereum und andere Kryptowährungen als Zahlungsmittel akzeptieren. Hierfür braucht es in Offline-Geschäften eine Software bzw. ein Kassensystem, welches sich in die bestehenden gesetzlichen und unternehmerischen Rahmenbedingungen einfügt und von Restaurant, Cafés und Shops einfach integriert werden kann.
Was ist Pundi X?
An dieser Stelle setzt Pundi X an. Obwohl es, vergleichbar mit TenX, zunächst mit einer mobilen Wallet-App begonnen hat, besteht das Hauptaugenmerk von Pundi X mittlerweile auf einer Point-of-Sale-Hardware, die von Restaurant, Cafés und Shops eingesetzt werden kann, um die Zahlung mit Kryptowährungen vor Ort zu ermöglichen.
XPOS
Die Softwarelösung mit dem Namen XPOS basiert auf einem kleinen Gerät mit RFID-Chip und kann QR-Codes lesen, über die die Kunden mit ihrer Wallet-App bezahlen können. Darüber hinaus kann XPOS auch Quittungen drucken. Der gesamte Funktionsumfang wird im nachfolgenden Video ausführlich gezeigt.
Bis Februar 2021 sollen mindestens 100.000 Einheiten an XPOS-Geräten, überall auf der Welt, installiert werden. Der Fokus liegt dabei auf dem asiatischen Markt, insbesondere Südkorea, Thailand, Singapur, Malaysia und Japan, aber auch auf dem amerikanischen, südamerikanischen und europäischen Markt gibt es bereits erste Geschäfte, die XPOS nutzen.
XPass
Wie das Video auch zeigt, stellt Pundi X ebenso eine Chipkarte in der Größe einer Kreditkarte her, den sogenannten XPASS. Die XPASS-Karte arbeitet mit der mobilen App und dem Wallet zusammen und ermöglicht Zahlungen und Einzahlungen per Karte, die aus dem mobilen Wallet gezogen werden. Hierfür gibt es zwei Karten, die zusammen ausgeliefert werden. Die eine XPASS-Karte enthält private Schlüsselinformationen für Einzahlungen und Auszahlungen. Die andere XPASS-Karte ist ausschließlich für den alltäglichen Zahlvorgang in Geschäften und anderen Annahmestellen vorgesehen.
XPhone
Neben XPOS und XPASS bietet Pundi X noch ein drittes Produkt, das XPhone. Es war das weltweit erste Blockchain-basierte Mobiltelefon. Es basiert auf Android 9.0 und existiert zusammen mit dem regulären Android-Mobilfunksystem. Im Gegensatz zu herkömmlichen Telefonen, die einen zentralen Mobilfunkanbieter benötigen, läuft das XPhone unabhängig, ohne dass dies erforderlich ist.
Das XPhone basiert darüber hinaus auf einer weiteren Pundi-X-Erfindung, die noch mehr Potenzial birgt: der Function X-Blockchain. Wie das Unternehmen in einem Blog-Beitrag zur Veröffentlichung des XPhone erklärte, bietet die Function X-Blockchain zahlreiche Möglichkeiten:
Wir haben unsere eigene Blockchain entwickelt, von der wir glauben, dass sie viele der Herausforderungen, mit denen die vielen Blockchain-Plattformen heute konfrontiert sind, lösen wird, indem sie ihre Skalierbarkeit erhöht, die Möglichkeit bietet, DApps zu veröffentlichen und eine echte Dezentralisierung erreicht. Es wird auch die Art und Weise revolutionieren, wie wir Daten aller Art übertragen: Es entsteht ein wirklich dezentrales Internet.
Der NPXS Token
Der Pundi X-Token heißt NPXS und kann als „Gas“ (vergleichbar Ethereum) verwendet werden, um Transaktionsgebühren mit anderen Kryptowährungen zu bezahlen und Kunden für qualifizierte Rabatte zu identifizieren. Hauptzweck des NPXS Token war aber die Finanzierung im Rahmen des Initial Coin Offerings. Der ICO fand im Januar 2018 statt und war innerhalb von 90 Minuten ausverkauft. Der Hard-Cap von 280.000 ETH wurde laut Unternehmen benötigt, um den Rollout „von 100.000 bis 700.000 Geräten weltweit“ finanzieren zu können. Im Pundi X Ökosystem spielt der NPXS Token aufgrund seiner geringen Funktionen aber eher eine untergeordnete Rolle.
Die maximale Menge an NPXS-Token, die auf der Ethereum-Blockchain basieren (ERC20-Token), ist begrenzt, wobei das Gesamtangebot im Januar 2021 erreicht sind wird. Die genaue Anzahl steht allerdings noch nicht fest, sondern kann nur geschätzt werden.
NPXS ist seit dem Start im Februar 2018 an mehr als 20 Kryptowährungsbörsen, u. a. Binance, Bittrex, Upbit, Bit-Z, Indodax und Allbit notiert.
Den aktuellen Pundi X Kurs kannst du auf unserer NPXS Preisübersicht verfolgen.
Pundi X vs. Bitcoin ATMs
Während beide Projekte das gleiche Ziel verfolgen, mehr Bitcoins an die Menschen zu verteilen, ist Pundi X in mehrfacher Hinsicht anders. Pundi X sagt, dass das POS-System dank der größeren Auswahl an verfügbaren Diensten und der niedrigeren Kosten viel besser sein wird als Bitcoin-Geldautomaten. Darüber hinaus sind die Geräte viel kleiner, so dass sie an vielen Orten installiert werden können, an denen ein Bitcoin-Automat nicht möglich sind. Die nachfolgende Abbildung zeigt die wesentlichen Vorteile von Pundi X gegenüber den Bitcoin ATMs:
PundiX Partnerschaften
Die wichtigste Partnerschaft für Pundi X war die mit NEM. Während der ICO auf der Ethereum Blockchain stattfand und sich dabei (im Januar 2018) zeigte, dass der große Ansturm auf NPXS-Token zu einer Überlastung des Ethereum-Netzwerkes, ähnlich wie Crypto-Kitties führte, können Transaktionen für das XPOS-System auch auf der NEM-Blockchain durchgeführt werden. Die schnellen und kostengünstigen Transaktionen auf der NEM-Blockchain sollen es Pundi X ermöglichen, sich im Mainstream durchzusetzen.
Darüber hinaus sind Partnerschaften für Pundi X das wichtigste Instrument, um die Adaption zu steigern und Point-of-Sale-Geräte an Geschäfte, Restaurants, Bars und Cafés zu verkaufen. Hierfür hat das Pundi-Team Partnerschaften mit der Indonesian Blockchain Association, dem XPOS Consortium, der Singapore Fintech Association, ACCESS, der Fintech Association of Hong Kong und der Swiss Finance and Fintech Association aufgebaut. Letzteres führte zu einer weiteren Partnerschaft mit dem Schweizer Unternehmen UTRUST, das sich verpflichtet hat, 1.000 der Pundi X POS-Geräte einzusetzen.
Ausblick für 2019
Wie Pundi X auf der offiziellen Webseite verkündet, wird
Pundi X im Jahr 2019 sein Zahlungsökosystem – XPOS, XWallet und XPASS – noch mehr Verbrauchern und Unternehmen auf der ganzen Welt zugänglich machen. Wir haben unsere Blockchain-basierte Point-of-Sale-(POS)-Lösung eingesetzt und Partnerschaften mit Regierungen, Zahlungsdienstleistern und Einzelhändlern geschlossen. Gemeinsam werden wir ein schnelles Wachstum erreichen.
Die XPOS-Geräte sind bereits in 25 Märkten weltweit im Einsatz, und sollen in 2019 in noch mehr Länder expandieren. Pundi X beabsichtigt die Transaktion mit Kryptowährung „so einfach wie den Kauf eines abgefüllten Wassers zu machen“.
Lohnt sich eine Investition in PundiX?
Die Akzeptanz und die Adaption von Kryptowährungen abseits des Investments sind ein großes Problem innerhalb der Krypto-Industrie. Pundi X könnte hierfür ein Katalysator, der danach strebt das größte dezentrale Point-of-Sale-Netzwerk, indem es einen einfachen Zugang über die Pundi X-POS-Geräte und eine einfache, mobile Wallet bietet.
Abboniere unseren täglichen Newsletter!
Kein Spam, keine Werbung, nur Insights. Abmeldung jederzeit möglich.
Die große Herausforderung für Pundi X wird darin bestehen, Geschäfte, Restaurants, etc. davon zu überzeugen, dass die Annahme von Kryptowährungen etwas ist, was dazu beitragen wird, den Umsatz zu steigern. Die Vermarktung der Technologie wird in den nächsten Jahren daher eine zentrale Herausforderung sein. Erst im zweiten Schritt wird wahrscheinlich entscheidend sein, wie gut die Pundi-Technologie tatsächlich funktioniert.
Somit wird der Erfolg von Pundi X womöglich auch sehr stark von der Entwicklung des gesamten Kryptowährung-Marktes, insbesondere auch Bitcoin als Leitwährung abhängen.