Was ist Cosmos (ATOM)?
Cosmos (ATOM) ist ein dezentrales Ökosystem unabhängiger Blockchains, dass die nächste Generation der Internet-Technologie erschaffen soll. Fast jedes Krypto-Projekt entwickelt eine eigene Blockchain. Egal, ob Bitcoin, Ethereum oder Ripple, die unterschiedlichen Technologien sind in der Regel nicht miteinander kompatibel.
Anstatt diesen Trend fortzuführen, beabsichtigt Cosmos alle Blockchain-Projekte miteinander zu verbinden und ein Internet der Blockchains (IoB) zu entwickeln. Die unterschiedlichen Blockchains bleiben dabei voneinander unabhängig, erhalten aber die Möglichkeit der Kommunikation und des Austauschs von z. B. Daten und Coins. Um die Interoperabilität herzustellen, verwendet Cosmos (ATOM) einen Byzantine Fault Tolerance (BFT)-Konsensus-Algorithmus.
Als ob dies nicht schon reicht, möchte Cosmos weiterhin die folgenden Probleme der Blockchain-Technologie lösen:
- Skalierbarkeit: Auch wenn es bereits erste Blockchains gibt, die eine hohe Skalierbarkeit erreichen, d. h. eine hohe Anzahl an Transaktionen pro Sekunde verarbeiten können, ist dies noch immer eine große technische Herausforderung. Die Ethereum Blockchain kann derzeit (Stand: August 2019) nur bis zu 15 Transaktionen pro Sekunde verarbeiten.
- Benutzerfreundlichkeit: Für Entwickler ist es verhältnismäßig kompliziert, wenn es darum geht, Anwendungen auf der Blockchain zu programmieren. Sie sind unter anderem auf wenige Programmiersprachen beschränkt und können keine automatische Ausführung von Code implementieren.
- Souveränität: Jede Anwendung ist in ihrer Souveränität eingeschränkt. Die Anwendungen sind von der Umgebung (z. B. der Ethereum Blockchain) abhängig. Wenn es beispielsweise einen Fehler (Bug) in der Anwendung gibt, kann ohne die Ethereum-Governance nichts dagegen unternommen werden (ein gutes Beispiel ist der Parity Wallet Bug in Ende 2017). Wenn die Anwendung ein neues Feature in der Ethereum-Virtual-Machine erfordert, ist die Anwendung wiederum von der Governance der Ethereum-Plattform abhängig.
Für die vorab beschriebenen Problemstellungen hat Cosmos folgende Lösungsvorschläge:
So funktioniert die Cosmos Technologie im Detail
Die Open-Source-Technologie von Cosmos basiert im Wesentlichen auf drei Kernkomponenten: dem Tendermint Byzantine Fault Tolerance (BFT,)-Algorithmus, dem Cosmos Software Development Kit (SDK) und dem Inter-Blockchain Communications (IBC)-Protokoll. Zusammen stellen sie drei Kernkomponenten des Cosmos (ATOM)-Ökosystems dar.
Tendermint BFT
Tendermint Core ist eine Byzantine Fault Tolerance (BFT) Konsensus-Engine, die die Netzwerk- und Konsensschichten einer Blockchain in einer generischen Engine bündelt. Somit können sich Entwickler auf die Anwendungsentwicklung konzentrieren und müssen sich nicht um das komplexe, zugrunde liegende Protokoll kümmern. Der Tendermint BFT weist eine Blockzeit von 1 Sekunde auf und soll ein Transaktionsvolumen von 10.000 Transaktionen pro Sekunde für 250-Byte-Transaktionen verarbeiten können.
Dies wird durch eine horizontale und vertikale Skalierung ermöglicht. Die vertikale Skalierung umfasst die Skalierung der Blockchain selbst. Durch diverse Optimierungsmaßnahmen (z. B. den Verzicht auf einen Proof of Work) soll Tendermint BFT Tausende von Transaktionen pro Sekunde ermöglichen.
Die horizontale Skalierbarkeit findet über die Grenzen der einzelnen Blockchains hinaus statt. Die Verarbeitung großer Datenmengen erfolgt über mehrere Blockchains (Multi-Chain-Architektur) hinweg. Die Idee ist, mehrere parallele Blockchains zu haben, die die gleiche Anwendung ausführen und von einer gemeinsamen Kontrollinstanz betrieben werden. Dadurch wird die Blockchain Architektur theoretisch stufenlos skalierbar.
Cosmos SDK
Die Cosmos-Plattform zielt mit ihrem Cosmos Software Development Kit darauf ab, eine freundlichere und anpassbarere Lösung für Entwickler zu schaffen, bei der sie sich nur noch auf die Entwicklung der Anwendungen und nicht auf die Schichten darunter konzentrieren müssen. Mit dem SDK möchte Cosmos die Entwicklungszeit einer Blockchain von Jahren auf Wochen, reduzieren.
Das SDK basiert auf zwei Hauptprinzipien: Modularität und leistungsbasierte Sicherheit. Modularität bedeutet, dass es das Ziel des Cosmos SDK ist, ein Ökosystem von Modulen zu schaffen, welches es Entwicklern ermöglicht, anwendungsspezifische Blockchains einfach zu erstellen, ohne jede Funktionalität von Grund auf neu programmieren zu müssen. Leistungsbasierte Sicherheit bedeutet die Fähigkeit, die Sicherheitsgrenzen zwischen den Modulen einzuschränken, so dass Entwickler unerwartete (schädliche) Interaktionen einschränken können.
Inter-Blockchain Communication-Protokoll
Die dritte Komponente ist das Inter-Blockchain Communications (IBC)-Protokoll, welches die Kommunikation zwischen allen einzelnen Blockchains ermöglicht. IBC nutzt die Eigenschaft der sofortigen Endgültigkeit des Tendermint Konsenses, um es heterogenen Blockchains zu ermöglichen, Token und Daten untereinander zu übertragen. Um mit IBC kompatibel zu sein, müssen Blockchains allerdings ein wichtige Anforderung erfüllen. Der Konsensus-Algorithmus muss eine schnelle Endgültigkeit („fast finality“) haben.
Grundsätzlich sind alle Blockchains mit IBC kompatibel, deren Konsensverfahren eine schnelle Endgültigkeit verwendet. Allerdings ist dies ein Merkmal, welches viele Blockchain-Projekte nicht erfüllen. Beispielsweise fallen alle Kryptowähungen, die einen Proof of Work Konsens verwenden (z. B. Bitcoin, Litecoin, Dogecoin), nicht in diese Kategorie. Sie besitzen lediglich eine probabilistische Endgültigkeit. Erst wenn Ethereum beispielsweise auf Casper FFG (Proof-of-Stake) umstellt, wäre auch eine direkte Verbindung zwischen der Ethereum Blockchain und dem Cosmos Ökosystem möglich.
Für Blockchains, die keine schnelle Endgültigkeit haben, gibt es jedoch eine komplexere Lösung. Hierbei wird eine spezielle Art von Proxy-Chain, die als „Peg-Zone“ bezeichnet wird, erzeugt. Eine Peg-Zone ist eine Blockchain, die den Zustand der anderen Blockchain verfolgt und selbst eine schnelle Endgültigkeit besitzt, sodass sie IBC-kompatibel ist.
Durch diesen beiden Lösungen können nicht nur Tendermint-basierte Blockchains miteinander interagieren, sondern jede Art von Blockchain. Ein weiteres Problem, welches sich dabei ergibt, ist wiederum die Skalierbarkeit, da die Anzahl der Verbindungen im Netzwerk exponentiell mit der Anzahl der Blockchains wächst. Um dies zu lösen, schlägt Cosmos eine modulare Architektur mit zwei Klassen von Blockchains vor: „Hubs“ und „Zones“.
„Hubs“ und „Zones“
Ein Hub ist eine Blockchain, deren Zweck es ist, „Zones“ miteinander zu verbinden. „Zones“ sind hingegen anwendungsspezifische Blockchains im Cosmos-Netzwerk (z. B. Ethereum oder Bitcoin), die miteinander kommunizieren können.
Dies funktioniert in der Regel durch die Verbindung zu Hubs über das IBC-Protokoll. Wenn eine Zone eine IBC-Verbindung mit einem Hub herstellt, kann sie automatisch auf jede andere Zone zugreifen, die mit ihr verbunden ist. Infolgedessen muss jede Zone nur eine begrenzte Anzahl von Verbindungen mit einem begrenzten Satz von Hubs aufbauen.
Hubs verhindern auch Doppelausgaben („Double-Spending“) zwischen den Zonen. So fungieren die Hubs als die Hauptquellen des „Vertrauens“ unter den Blockchains, anstatt die Blockchains zu einem gemeinsamen Konsens zu zwingen, indem sie denselben Konsens-Mechanismus, wie die Token für die Übertragung durchlaufen müssen. Das bedeutet, dass eine Zone, wenn sie ein Token von einem Hub erhält, nur der „Ursprungszone“ dieses Token und dem Hub vertrauen muss. Außerdem kann jede Blockchain ihr eigenes Governance-Modell (Proof-of-Work, Proof-of-Stake, Delegated Proof-of-Stake, DBFT, …) wählen und betreiben.
Dadurch entsteht eine Reihe von miteinander verbundenen Zonen und Hubs, die unabhängig voneinander agieren, aber eine gemeinsame Systemarchitektur haben. Dies ist ein Grundprinzip von Cosmos (ATOM) für den Austausch von Token, Daten und digitalen Assets über unterschiedliche Blockchains hinweg.
Der erste Hub, der im Cosmos-Netzwerk gestartet wurde, ist der Cosmos Hub. Dieser ist eine öffentliche Proof-of-Stake-Blockchain, die den Tendermint-Algorithmus nutzt und deren nativer Token ATOM ist. Der Cosmos Hub dient als zentraler Dreh- und Angelpunkt des Netzwerks und hält die unabhängigen Blockchains unter einem Dach zusammen.
Der Cosomos (ATOM) Token
Cosmos hat einen Gesamt Supply von 237.928.231 ATOM, wovon sich rund 190 Millionen im Umlauf befinden (Stand: August 2019).
Während des Initial Coin Offering (ICO) von Cosmos (ATOM) am 6. April 2019 wurden 168.475.963 ATOM freigegeben und brachten dem Unternehmen hinter Cosmos (ALL IN BITS, Inc.) Einnahmen in Höhe von 17,3 Millionen Dollar ein. Etwa 75 Prozent der ausgegebenen ATOM Token wurden über das Initial Coin Offering verkauft. Die weiteren Anteile gingen an Seed-Investoren (5%), an die Cosmos Network Foundation (10%) und die ALL IN BITS Inc (10%).
Der ICO-Preis betrug 0,10 USD mit 25% Rabatt für Seed-Investoren. Außerdem gab es einen Rabatt von 15% für Pre-Fundraiser. Das bisherige Allzeithoch erreichte ATOM am 16. März 2019 bei 8,31 US-Dollar, wie du dir auf unserer Cosmos (ATOM) Kurs-Übersicht anschauen kannst.
ATOM wird auf einer Vielzahl von Kryptowährungsbörsen, darunter Binance, Bitpanda, Huobi Global, Kraken, Bibox und OKEx angeboten. Zu den Handelspaaren gehören BTC, ETH, USDT und Fiat-Währungen wie EUR und KRW.
Partnerschaften
Cosmos kann bereits einige Projekte vorweisen, die mit dem Cosmos SDK entwickelt wurden. Das prominenteste Projekt ist die Binance Decentralized Exchange (DEX), die auf einem Fork von Tendermint und dem Cosmos SDK basiert. Die Binance DEX nutzt hierfür eine überarbeitete Version des Tendermint Konsensus und die Peer-to-Peer-Netzwerklogik, sowie diverse Cosmos SDK-Funktionen. Weitere Partner sind u. a.:
- OmiseGo
- FOAM
- Oracle International Corporation
- IRIS
- DATA Chain
- Loom Network
- ThetaToken
Fazit: Ist Cosmos eine Investition wert?
Cosmos ist ein sehr ehrgeiziges Projekt, welches darauf abzielt, ein Internet der Blockchains zu errichten. Hierfür möchte Cosmos ein Ökosystem schaffen, welche die Interaktion und Kompatibilität von Blockchains ermöglicht, die bisher nicht kompatibel sind. Allerdings gibt es im Krypto-Space zahlreiche andere Projekte, die genau dieses Ziel auch verfolgen, nur andere Technologien entwickelt haben.
Die bekanntesten Wettbewerber sind u. a.: Cardano, Komodo, Wanchain, Aion, Ark und Polkadot. Die Projekte versuchen teils schon länger das Problem der Interoperabilität zwischen Blockchains zu lösen. Zum jetzigen Zeitpunkt ist es schwer zu sagen, welches Projekt sich letztendlich durchsetzen wird. Maßgeblicher Entscheidungsfaktor wird sicherlich die Akzeptanz und die Verbreitung durch „Real World Use Cases“ sein.
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